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Globale Auswirkungen

Der russische Krieg gegen die Ukraine hat massive globale Auswirkungen und trägt zur Polarisierung des internationalen Systems bei. Der Krieg selbst hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend internationalisiert. Einerseits ist der Westen durch die militärische, politische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine tief involviert. Andererseits hat sich um Russland ebenfalls eine Unterstützergruppe gebildet. Russland bezieht Waffen aus dem Iran und aus Nordkorea. Mittlerweile greifen nordkoreanische Soldaten direkt in die Kampfhandlungen ein. China und andere Staaten helfen Russland, die westlichen Sanktionen zu umgehen und weiter wichtige Güter für seine Rüstungsindustrie zu beziehen.

Russlands Krieg gegen die Ukraine trägt zur Destabilisierung anderer Konfliktregionen bei. Im Nahen Osten stellte Moskau sich im Oktober 2023 nach dem Terrorangriff auf Israel auf die Seite der Hamas. Aufgrund seiner wachsenden Abhängigkeit von iranischen Waffenlieferungen hat Russland keine Möglichkeiten mehr, mäßigend auf Teheran und die mit ihm verbündeten Terrorgruppen einzuwirken – selbst wenn es das wollte. Die Militärkooperation mit Nordkorea stärkt den nordkoreanischen Gewaltherrscher Kim Jong-un, mit sichtbar negativen Auswirkungen für die Stabilität auf der nordkoreanischen Halbinsel. Sowohl Teheran als auch Pjöngjang könnten nun leichter Zugang zu russischer Nuklearwaffentechnologie erhalten.

Der Krieg bleibt ein Risiko für die weltweite Ernährungssicherheit und die internationalen Energiemärkte. Der Einbruch der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und dem Westen und das westliche Sanktionsregime haben den internationalen Handel verändert. Russland strebt danach, internationale Strukturen zu stärken, in denen der Westen nicht vertreten ist. Das ist einer der Faktoren, die die UNO und andere Institutionen der nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen internationalen Ordnung empfindlich schwächen.

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