© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | John Minchillo
Die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie der Sanktionen und Gegensanktionen sind international zu beobachten. Innerhalb der Ukraine sowie in der europäischen Nachbarschaft sind Millionen von Menschen auf der Flucht. Die kurzfristige humanitäre Versorgung ist eine ebenso große Herausforderung wie die langfristige Aufnahme und Unterstützung von ukrainischen Geflüchteten in den direkten Nachbarstaaten, weiteren Staaten der EU sowie zum Teil auch weiter entfernten Ländern wie dem Vereinigten Königreich, Kanada oder den USA.
Potentiell drastische Auswirkungen hat der Krieg auch auf die regionale und globale Nahrungsmittelversorgung: Die Ukraine sowie Russland und Belarus gehören zu den wichtigsten Exporteuren von Getreide, Pflanzenöl und Düngemitteln, die aus unterschiedlichen Gründen nun nicht oder nur noch geringfügig exportieren. Dies führt zu enormen Preissteigerungen, Lebensmittelknappheit, Anstieg von Hunger und birgt die Gefahr sozialer Destabilisierung. Zudem birgt es die Gefahr sozialer Destabilisierung in Ländern mit hoher Importabhängigkeit. Darüber hinaus hat der Krieg Auswirkungen auf globale Ordnungsfragen. Dies betrifft den Systemkonflikt zwischen westlichen, liberalen Demokratien und autoritären Systemen ebenso wie die Machtkonstellation zwischen Russland, China und den USA.
Die Preise für Nahrungsmittel sind seit dem Beginn des Ukrainekriegs explodiert. Wie hängen der Krieg und die aktuelle Ernährungskrise zusammen? Was sind mögliche Lösungen für die seit langem schwelenden Probleme des internationalen Agrarmarktes? Darüber spricht Bettina Rudloff mit Dominik Schottner.
Arktischer Rat im Pausenmodus, Forschung auf Eis, Zeitenwende im hohen Norden
doi:10.18449/2022A34
doi:10.18449/2022C35
Seit der russischen Invasion der Ukraine erreichen uns täglich Berichte und Bilder von einer humanitären Katastrophe in der Schwarzmeerregion. Gleichzeitig droht eine weitere in vielen afrikanischen Staaten durch den Wegfall von Getreide- und Nahrungsmittelimporten. Wir sprechen mit Agrarökonomin Bettina Rudloff (SWP) darüber, warum die Ernährungssicherheit in Afrika oft an Importe geknüpft ist und welche Handlungsoptionen afrikanische und internationale Akteure jetzt haben. Sie sagt, es fehle der strategische Umgang mit bestehenden Lösungsansätzen und Hilfsmitteln wie Regionalkooperationen und Monitoringsysteme. Auch die Kooperation mit sogenannten nicht-traditionellen humanitären Geberstaaten wie China ist eine Option.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine war die Hoffnung im Westen groß, dass auch politische Führungen in Afrika und dem Nahen Osten das Vorgehen der transatlantischen Verbündeten mittragen würden. Doch die Länderanalysen offenbaren, wie sehr sich die Wahrnehmungen und Interessenlagen dieser Akteure von denen der westlichen Staatengemeinschaft unterscheiden.Die Koordination dieses »360 Grad« hat Stephan Roll übernommen.