»Nachhaltige Entwicklung«, so hielt es die Weltkommission für Entwicklung 1987 fest, »ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen«. Die Definition der sogenannten Brundtland-Kommission der Vereinten Nationen zielt auf einen schonenden, verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und den langfristigen Schutz von Ökosystemen bei gleichzeitiger wirtschaftlicher und sozialer Weiterentwicklung ab. Fünf Jahre später bekannten sich die UN-Mitgliedstaaten auf dem sogenannten Erdgipfel in Rio de Janeiro zu diesem Leitbild.
2012 traf sich die Weltgemeinschaft anlässlich des 20. Jahrestages der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung von 1992 erneut in Rio (Rio+20). Sie vereinbarte, neue Ziele nachhaltiger Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), zu verhandeln. Im September 2015 verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs der UN-Mitgliedstaaten die »2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung«. Sie enthält unter anderem die 17 SDGs samt 169 Unterzielen. Schon 2013 war im Nachgang zur Rio+20-Konferenz das Hochrangige Politische Forum zu Nachhaltiger Entwicklung (HLPF) eingesetzt worden. Dort treffen sich Delegationen der UN-Mitgliedstaaten jährlich, um die Umsetzung der 2030 Agenda und SDGs zu überprüfen und voranzutreiben.
Die Kapitel des Themendossiers
Dieses Themendossier bündelt alle SWP-Publikationen zum Thema globale Nachhaltigkeitspolitik. Die Kapitel widmen sich den SDGs und dem institutionellen Rahmen bei den Vereinten Nationen. Darüber hinaus finden sich hier Projekt-Publikationen zur wissenschaftlichen Begleitung des Reviews des Hochrangigen Politischen Forums zu Nachhaltiger Entwicklung (HLPF). Das Projekt beschäftigte sich mit den Reformen, die die UN-Mitgliedstaaten für das HLPF zwischen 2019 und 2021 verhandelten.
Darüber hinaus finden Sie Beiträge zu Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung mit Zivilgesellschaft und Wirtschaft, zu Ressourcenkonflikten, etwa im Nexus Wasser-Energie-Nahrung, und zu den Positionen verschiedener Akteure. Älteren Beiträgen zur UN-Konferenz zu nachhaltiger Entwicklung (Rio+20) 2012 haben wir ein eigenes Kapitel gewidmet, weil sie wichtige Weichenstellungen für die heutige globale Nachhaltigkeitspolitik erläutern. Weitere Beiträge zu den Themen Klimapolitik, Energiepolitik, der Corona-Krise, Digitalisierung und Cyber, Flucht und Migration, globale Gesundheit und globale Rohstoffmärkte finden sich in eigenen Dossiers.
Weiterführende Links
Auf der UN-Website »Sustainable Development Knowledge Platform« finden sich weitere Informationen zu den Verhandlungen, darunter auch Hintergrundpapiere zum Thema.