Wachsender Energiebedarf, steigende Treibhausgas-Emissionen und erhöhte Preisvolatilität bei Energierohstoffen – nicht nur nationale Energiesysteme stehen unter einem verstärkten Transformationsdruck. Aufgrund stetig wachsender Interdependenzen gewinnt Energie auch in der internationalen Politik immer mehr an Bedeutung. Die Energietransformation ist nicht zuletzt aufgrund der Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zur globalen Herausforderung geworden.
Energiefragen stehen hoch oben auf der politischen Agenda, national wie international. Während traditionell Fragen der Versorgungssicherheit dominierten, steht nun die Frage der sozioökonomische Nachhaltigkeit im Mittelpunkt, also eine ökologisch, wirtschaftlich und sozial verträgliche Energieversorgung. Hier kommt es stark darauf an, inwieweit wirtschaftliche Konjunkturprogramme diese in den Mittelpunkt stellen werden. Während die Energiepolitik in der Europäischen Union mit der Energieunion und dem Green Deal einen kohärenten Regulierungsrahmen hat, ist die institutionelle Landschaft zur Gestaltung und Steuerung globaler Energiebeziehungen fragmentiert bzw. auf einzelne Energieträger, Produzenten oder Regionen beschränkt.
Das Dossier gibt einen Überblick über die Herausforderungen bei der Gewährleistung von Versorgungssicherheit und bei der Transformation des Energiesystems. Ferner liegt der Fokus auf Entwicklungen in der EU-Energiepolitik und der Global Energy Governance. In jedem der Kapitel findet sich eine Zusammenstellung aktueller SWP-Publikationen zum Thema.