Afrikanische Staaten und Gesellschaften durchlaufen tiefe Umwälzungen. In immer mehr Ländern fordert die zunehmend junge Bevölkerung politische Veränderungen. Externe Akteure wie China oder Russland intensivieren ihr Engagement auf dem Kontinent. Insbesondere in der nördlichen Hälfte Afrikas nimmt das Ausmaß bewaffneter Konflikte zu.
Die Wandlungsprozesse auf dem afrikanischen Kontinent werden von globalen Megatrends angetrieben oder beeinflusst. Megatrends sind langfristig erkennbare Entwicklungen, die sich weitgehend der politischen Steuerung entziehen. Sie haben tiefgreifende Auswirkungen auf gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Ordnungen. Das gilt etwa für den Klimawandel, die Urbanisierung, die Digitalisierung und die Verschiebung globaler Kräfteverhältnisse.
Im Projekt »Megatrends Afrika: Auswirkungen und Handlungsoptionen für die deutsche und internationale Politik« gehen wir, das Projekt-Team, der Frage nach, wie sich Megatrends auf afrikanische Staaten und Gesellschaften auswirken. Wir wollen Ideen für die deutsche und europäische Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern entwickeln, um die laufenden Wandlungsprozesse nachhaltig und fair zu gestalten. Denn auf der politischen Agenda Deutschlands und Europas steigt die Bedeutung des Nachbarkontinents. Das stellt deutsche und europäische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger vor neue Herausforderungen und erhöht den Bedarf an wissenschaftlich fundierter Politikberatung.
Dabei konzentrieren wir uns in der ersten Projektphase 2022 auf drei Themenfelder:
Konflikte, Staatlichkeit und Gewaltakteure
Megatrends und politische Herrschaft
Neue externe Akteure
Megatrends Afrika ist eine Kooperation zwischen der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), dem German Institut for Development and Sustainability (IDOS) und dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW). Unser Projekt arbeitet mit dem Wirtschaftswissenschaftlichen Cluster Afrikaforschung (WCA) des IfW zusammen.
Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bzw. Autorinnen und Autoren gelten die allgemein anerkannten Grundsätze zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. Die Veröffentlichungen unseres Projektes unterliegen einem internen schriftlichen Begutachtungsverfahren (»Peer-Review«). Bei unserer Blogreihe MTA-Spotlight begutachtet die Projektleitung des jeweiligen Instituts, aus dem die Verfasserin oder der Verfasser entstammt. Die Kurzanalysen werden zudem einem Faktencheck unterzogen. Die Publikationen geben die Auffassung der Autorinnen und Autoren wieder.
Als Forschungs- und Beratungsprojekt wollen wir politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger anwendungsorientierte Impulse geben. Das Team bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Kontinenten und unterschiedlichen Disziplinen zusammen. Unser Ziel ist es, in den Austausch zu treten, verschiedene Perspektiven einzunehmen, kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren. Diese Debatte führen wir auf Workshops mit Personen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft, über unsere Publikationen oder auch auf dem Blog der »Megatrends Afrika«-Webseite. Damit wollen wir einen Beitrag zu einer differenzierteren öffentlichen Debatte zu Afrika leisten.
Verfolgen Sie unsere Arbeit auf unserer Website und auf Twitter.
Wie die Stärkung der politischen Stimme von zivilgesellschaftlichen Organisationen einen Beziehungswandel zwischen Bevölkerung und Staat unterstützen kann
doi:10.18449/2023MTA-KA04
Niger ist zunehmend zum Schauplatz djihadistischer Gewalthandlungen geworden. Lokale Ableger von al-Qaida und dem Islamischen Staat (IS) haben besonders in der Region Tillabéri an Einfluss gewonnen. Durch Schutzversprechen in lokalen Konfliktlagen und der Schaffung einer Gelegenheit zur sozialen Revolte konnten beide Gruppen lokale Mitglieder mobilisieren und sich als legitime Ordnungsmacht etablieren.
doi:10.18449/2023MTA-AP01
Since Russia’s invasion of Ukraine, policy-makers have increasingly viewed Western interests as being challenged by rival actors, including in Africa. This obscures Africa’s growing autonomy in the international order. Redefining European relations with Africa through the prism of strategic competition disproportionately focuses on challenges rather than opportunities.
doi:10.18449/2023MTA-PB13
China is reorganising the spatial order in the East African Community through influencing key stakeholders. By heavily investing in regional connectivity projects via the BRI, Beijing promotes an alternative idea of development – one that is favourable to a Chinese-centric order in the region.
doi:10.18449/2023MTA-PB12
African cities need to raise USD 20-25 billion investment in basic infrastructure and USD 20 billion for housing to accommodate urban growth. This brief explores how improving creditworthiness, strengthening subnational financial intermediaries and pipelines of transformative investments may support this.
doi:10.18449/2023MTA-PB11
The working paper finds that urbanisation does not automatically lead to democratisation, but structures the way citizens relate to the state. While urban density facilitates collective accountability demands, the link between urbanisation and individual accountability relationships with the state is less straightforward. The reviewed evidence suggests that the force to reckon with is not the middle class, but rather the poor masses. It is not enough for governments to cater to the elites anymore, as the share of the urban poor becomes too large to ignore.
doi:10.18449/2022MTA-WP03