Die deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik steht heute vor der Herausforderung, sich in einer neuen internationalen Ära zurechtfinden und schnell handlungsfähig werden zu müssen. Die relativ gewaltfreie „Post-Cold War“-Epoche, deren Ordnungsstrukturen schon seit Jahren erodiert waren, und die deutsche Friedensdividende sind mit dem russischen Angriff auf die Ukraine endgültig Vergangenheit. Der Krieg stellt insofern eine Zeitenwende dar, dass für Deutschland eine Rückkehr zu breit angelegten, kooperativen Beziehungen zu Russland auf absehbare Zeit unrealistisch ist. Das neue Zeitalter wird für viele Jahre den Handlungsrahmen für deutsche und europäische Bemühungen um Sicherheit bilden. Die Ausgestaltung dieser neuen Ära steht aber noch nicht fest, sondern das Ringen um Form und Prinzipien der neuen Ordnung findet jetzt, in diesem Jahrzehnt statt.
Das Forschungsprojekt »Strategic Threat Analysis and Nuclear (Dis-)Order« (STAND) beschäftigt sich mit den Herausforderungen der deutschen und europäischen Verteidigungspolitik. Dabei analysiert das Projekt die folgenden zwei Themenkomplexe:
Besonders relevant ist die Untersuchung dieser Fragen zum jetzigen Zeitpunkt. Ähnlich der Nachkriegsära werden die heutigen Entscheidungen auf lange Zeit die Welt prägen. Deutschland muss sich daher jetzt positionieren, will es nicht an Einfluss verlieren bei der Neuordnung Europas, mit der auch Verschiebungen in NATO und EU einhergehen.
Das Projektteam möchte durch die zeitlich begrenzte vertiefte Bearbeitung von Fragestellungen aus den o. g. zwei Themenkomplexen wissenschaftlich fundierte und praxisbezogene Expertise zur Verfügung stellen. Die Ziele des Projekts sind:
Das Projekt wird durch eine Zuwendung vom Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) unterstützt.
doi:10.18449/2024A36
Erkenntnisstand und Implikationen für Europa und die Nato
doi:10.18449/2024A28
Lösungsansätze statt Alarmismus
doi:10.18449/2024A21
Die Bundesregierung hat kurz vor der Sommerpause ihre Nationale Sicherheitsstrategie vorgelegt – ein Dokument, das eine dauerhafte Bezugsgröße für den Kurs deutscher Außen- und Sicherheitspolitik bildet. Die Debatte darüber soll mit diesem 360 Grad wieder in Gang gesetzt werden.
Mit der European Sky Shield Initiative (ESSI) soll die europäische Luftverteidigung unter anderem gegen russische Raketen gestärkt werden. Lydia Wachs und Sven Arnold diskutieren über die aktuelle Bedrohungslage, wie ESSI funktionieren könnte und welche Kritik es an der Initiative gibt. Moderation: Dominik Schottner.
Wie kann die Sicherheit der Ukraine dauerhaft gewährleistet werden? Reichen die internationalen Sicherheitszusagen aus oder sollte die Ukraine künftig Teil der NATO werden? Und welche Folgen hätte das für das Militärbündnis? Darüber diskutieren Claudia Major und Margarete Klein mit Dominik Schottner.
Welche strategischen Ziele verfolgt Putin mit seinen nuklearen Drohungen im Krieg gegen die Ukraine? Ein Jahr nach Beginn der großangelegten russischen Invasion in der Ukraine zeigt eine wissenschaftliche Analyse der SWP eine dreigleisige Einschüchterungsstrategie des Kremls in diesem Video des STAND-Projektes.