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Die internationale Zusammenarbeit in der Flüchtlings- und Migrationspolitik – im Englischen zusammenfassend als »Global Migration Governance« bezeichnet – wird immer wichtiger. Viele Herkunfts-, Transit- und Aufnahmeländer können die wanderungsbedingten Aufgaben nicht mehr im Alleingang bewältigen. Trotzdem ist die internationale Zusammenarbeit bisher nur schwach ausgeprägt und besteht aus zwei unterschiedlichen Teilordnungen: Einem völkerrechtlich und institutionell abgesicherten Flüchtlingsregime mit einer Lücke beim Schutz von Binnenvertriebenen und einem Flickenteppich regionaler und bilateraler Abkommen und Koordinationsmechanismen bei der Migration.
In beiden Bereichen stehen derzeit wichtige Weichenstellungen bezüglich der inhaltlichen und institutionellen Weiterentwicklung an. So enthalten die 2015 verabschiedeten »Sustainable Development Goals« (SDGs) der Vereinten Nationen migrationspolitische Ziele und Indikatoren, die für alle Staaten bindend sind. Zudem hat die Staatengemeinschaft im September 2016 beschlossen, innerhalb von zwei Jahren zwei globale (nicht-bindende) Vereinbarungen zu Flucht und Migration zu erarbeiten (»Global Compact on Refugees« und »Global Compact for Safe, Orderly and Regular Migration«). Von den beiden Vereinbarungen werden wichtige Impulse für die Struktur der zukünftigen globalen Migrationsgovernance erwartet.
Nachlese zum ersten International Migration Review Forum
doi:10.18449/2022A46
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doi:10.18449/2022A10
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doi:10.18449/2021A70
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