Aussagen über Ereignisse und Entwicklungen, die in der Zukunft liegen, gehen mit einer hohen Unsicherheit einher. An der SWP versuchen wir, diese Unsicherheit so weit wie möglich zu reduzieren.
Der folgende Auswahl- und Begutachtungsprozess gewährleistet die wissenschaftliche Qualität der Beiträge:
Im ersten Schritt werden Ideen entwickelt und kurz skizziert. Dabei geht es neben den beiden Fragen, was und warum etwas passieren könnte, um die möglichen Folgen der jeweiligen Situation für die deutsche oder europäische Politik.
Die Skizzen werden in einem Workshop und anhand von drei Kriterien diskutiert: Plausibilität der Idee, Konsistenz der Argumentation sowie Originalität und Relevanz. Die Eintrittswahrscheinlichkeit spielt bei der Bewertung keine Rolle.
Die ausgewählten Beiträge werden inhaltlich ausgearbeitet und durchlaufen zwei schriftliche Begutachtungsprozesse, einmal das Fachgutachten und anschließend das Gutachten der Institutsleitung.
Die Unterstützung bei der Recherche, Prüfung der verwendeten Quellen und das Lektorat gehören zu den regulären Qualitätssicherungsmaßnahmen von SWP-Schriften. Eine zusätzliche Maßnahme ist die Foresight-Rückschau. Dabei setzen sich die Autorinnen und Autoren aus aktueller Perspektive mit ihren früheren Zukunftsvorstellungen auseinander.
Die Corona-Pandemie zeigt, wie unterschiedlich Gesellschaft und Politik mit einer überraschenden globalen Krise umgehen. Wie hilfreich sind Frühwarnungen? Welche Möglichkeiten gibt es, um sich auf unbekannte Risiken einzustellen? Darüber spricht Dominik Schottner mit Bettina Rudloff und Lars Brozus.
Structuring Futures Complexity in a Politically Meaningful Way
doi:10.18449/2021C33
Die meisten Staaten rund um den Globus sind schlecht auf unerwartete Ereignisse wie die Corona-Pandemie vorbereitet. Warum das so ist, und wie sich das ändern lässt.
Entgegen mancher Erwartung erhöht die Corona-Pandemie die Akzeptanz von wissenschaftlicher Beratung der Politik nicht. Fachleuten schlägt nach wie vor Misstrauen entgegen. Dagegen hilft Selbstaufklärung über die eigene politische Rolle, meint Lars Brozus.