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Nach den slowakischen Parlamentswahlen: Die Slowakei hat das Tor zu EU und NATO weit aufgestoßen

Arbeitspapier 04, 15.09.2002, 7 Seiten
7. Erschwerende Faktoren?

Trotz des integrations- und sicherheitspolitisch per saldo eindeutig positiven Wahlresultats bestehen auch einige Faktoren, die unter bestimmten Voraussetzungen die euroatlantischen Bestrebungen und die gesellschaftlich-wirtschaftliche Reformpolitik erschweren - aber nicht in Frage stellen - könnten.

Sollte die Regierung der rechten Mitte wie erwartet zustande kommen, so wird sie kurzfristig einige Trümpfe in der Hand halten, die vor allem auf außenpolitischem Feld liegen: eine wohlwollende internationale Atmosphäre und die Aussicht, das Ticket zu EU und NATO ausgehändigt zu bekommen. Mikuláš Dzurinda muß die positive Stimmung nutzen, die sich voraussichtlich nach den Entscheidungen von Prag und Kopenhagen ergibt, um die Akzeptanz für den EU-Beitritt weiterhin hoch zu halten und relativ rasch unpopuläre Reformvorhaben umzusetzen, die in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode nur schwer angegangen werden können. Wenn die Regierung zusammenhält (wofür die knappe „zusammenschweißende“ Mehrheit spricht), könnte dies gelingen.