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Strategische Flucht- und Migrationspolitik

Grenzüberschreitende Wanderungen nehmen weltweit zu. Gemeldet werden immer neue Höchstwerte von Menschen auf der Flucht, und mit dem Abklingen der Covid-19-Pandemie nimmt auch die Zahl der internationalen Migrant*innen wieder zu. Die Wanderungsbewegungen stellen viele Aufnahmeländer vor erhebliche Herausforderungen, und die deutsche und die europäische Flucht- und Migrationspolitik haben sich durch die Zuwanderungen von 2015/16 und die aktuelle Flucht aus der Ukraine bereits stark verändert. Anders als sieben Jahre zuvor haben die EU-Mitgliedstaaten auf die Flucht aus der Ukraine geeint und aufnahmebereit reagiert. Diese Haltung lässt sich jedoch nicht auf die Flüchtlingspolitik insgesamt übertragen, die immer noch stark reaktiv und von Differenzen der Mitgliedstaaten geprägt ist. Gleichzeitig hat der Klimawandel gravierende globale Auswirkungen auf menschliche (Im-)Mobilität, und der Arbeitskräftemangel erfordert in vielen Industrieländern und gerade in Deutschland neue migrationspolitische Ansätze, um im globalen Wettbewerb um Arbeitskräfte aus Drittstaaten bestehen zu können. Grundsätzlich erfordern diese grundlegenden und langfristigen Herausforderungen in Deutschland und in der EU eine vorausblickende und stärker strategisch ausgerichtete Asyl- und Migrationspolitik.

Eine solche Politik muss sowohl die akuten als auch die langfristigen Herausforderungen durch Wanderungsbewegungen berücksichtigen und längerfristig wirksame und entwicklungsorientierte Handlungsansätze entwickeln. Das  Forschungsprojekt untersucht, welche politischen Herausforderungen sich aus den drei grundlegenden und besonders wirkmächtigen Triebkräften der weltweiten Wanderungsbewegungen für Deutschland und die EU ergeben und welche Ansätze zu ihrer Bewältigung beitragen können: (1) Gewalt und Fragilität, (2) Klimawandel und (3) divergierende wirtschaftliche Entwicklungen in verschiedenen Ländern und Regionen. Zusätzlich zu den operativen Herausforderungen in den drei genannten Bereichen werden (4) auch Fragen zur internationalen Governance-Architektur von Flucht und Migration behandelt.

Neben der Forschung und Politikberatung nimmt das Projekt (wie bereits die Vorgängerprojekte »Flucht, Migration und Entwicklung« und  »Fluchtbewegungen und Entwicklungszusammenarbeit«) eine Koordinierungsrolle wahr, um den fachlichen Austausch und die Kooperation zwischen den relevanten Ressorts der Bundesregierung und den vom BMZ finanzierten Forschungsprojekten zu Flucht, Migration und Entwicklung zu fördern. Hierzu veranstaltet das Projekt regelmäßig Vernetzungsworkshops, unter anderem mit dem Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), dem German Institute of Development and Sustainability (IDOS), den politischen Stiftungen und Think Tanks. Ergänzt wird dies durch einen regelmäßigen Austausch mit europäischen und internationalen Forschungs-, Durchführungs- und Evaluierungseinrichtungen. Zudem veranstaltet das Projekt Fachveranstaltungen zu den Projektthemen.

Projektlaufzeit: Januar 2023–Juni 2025

Projektförderung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Projektleitung

Projektmitarbeitende