Wirtschaftliche Perspektiven und Empfehlungen für einen Politikwechsel der EU
SWP-Aktuell 2010/A 67, 15.09.2010, 8 Seiten Forschungsgebiete
Mit der Ankündigung demokratischer Wahlen und der Festlegung des Wahltermins auf den
7. November 2010 hat Birmas Militärregierung das Thema vorgegeben, das die nationale
und internationale Diskussion über die politische Zukunft des Landes vollkommen
beherrscht. Probleme der wirtschaftlichen Entwicklung Birmas nehmen in dieser
Diskussion dagegen einen sehr viel geringeren Stellenwert ein, obgleich die Defizite
auf diesem Gebiet offenkundig sind. Nach wie vor wird das enorme ökonomische
Potential dieses Landes größtenteils vergeudet und nicht systematisch ausgeschöpft.
In den vergangenen Monaten haben die Militärs einige wirtschaftspolitische
Kursänderungen angekündigt, doch für eine wirkliche Wende zum Besseren sind sehr viel
tiefergehende Veränderungen notwendig, die sich nur über einen längeren Zeitraum
hinweg realisieren lassen. Die EU und andere internationale Akteure können hierzu
wichtige Beiträge leisten, wenn sie ihre Unterstützung Birmas nicht länger von
politischen Vorbedingungen abhängig machen, sondern nach dem Grundsatz agieren, dass
wirtschaftliche Konsolidierung eine wesentliche Voraussetzung politischer
Transformation sein kann.