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Eine Welt ohne Kernwaffen?

Der neue Reiz einer alten Vision

SWP-Aktuell 2008/A 21, 15.03.2008, 4 Seiten Forschungsgebiete

In den USA wird derzeit eine Debatte geführt, die international zusehends Resonanz findet. Sie greift eine alte Vision auf: die vollständige Abschaffung aller Atomwaffen. Die Initiatoren sind alles andere als politische Außenseiter. Vielmehr handelt es sich um altgediente und krisenerprobte Politiker und Experten, darunter Henry Kissinger und George P. Shultz. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die tiefgreifende Krise des nuklearen Nichtverbreitungsregimes. Sollte auch die 2010 anstehende Überprüfungskonferenz wie jene im Jahr 2005 scheitern, womit momentan zu rechnen ist, könnte dies das gesamte Regime zum Einsturz bringen. Als Konsequenz wäre denkbar, dass sich schon in wenigen Jahren immer mehr Staaten oder sogar nichtstaatliche Akteure Nuklearwaffen aneignen. Dies gelte es - so die Verfechter der vollständigen nuklearen Abrüstung - durch einen radikalen Ansatz zu verhindern. Doch wie realistisch ist dieser Ansatz? Und was bedeutet die Debatte für die deutsche und europäische Politik?