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Die Romafrage - Fallbeispiel Tschechische Republik

Beitrag vom 19.12.01 zum Jour Fixe: "Die Romafrage - ein besonderes Minderheitenproblem im Kontext der EU-Erweiterung"

Arbeitspapier 0, 15.12.2001, 5 Seiten

Kein Grund zum Optimismus

Es ist eher davon auszugehen, daß die Roma-Problematik so oder so als strukturelles Problem längerfristig präsent bleiben wird. Denn selbst wenn die ambitionierten Pläne greifen, werden sichtbare und in "die Breite" gehende Effekte erst nach mehreren Jahren, vielleicht erst in einer Generation eintreten. Eine Stabilisierung und leichte Verbesserung der Situation der Roma-Minderheit und ihrer Koexistenz mit der Nicht-Roma-Mehrheit wäre bereits als relativer Erfolg zu beurteilen.

Gleichwohl ist nicht ausgeschlossen, daß es zu einer ungünstigen Ausprägung einzelner oder mehrerer Problemfelder bzw. Kontextfaktoren kommt, welche zu Rückschlägen bei der Integration der Roma-Minderheit führen könnten.

Unabhängig davon, ob sich negative Tendenzen verdichten oder sich eine allmähliche Stabilisierung durchsetzen wird – mit einem kurzfristigen Wandel zum Besseren wird nicht zu rechnen sein. Für viele Roma, die traditionell stärker in den Dimensionen der Gegenwart als in längerfristigen Kategorien denken, wird insofern der Eindruck der Stagnation im Vordergrund stehen. Was heißt dies für das Verhalten der Roma und ihrer Repräsentanten?