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Chemische Waffen in der Militärdoktrin der Sowjetunion

Historische Erfahrungen und militärische Lehren 1919-1991

Baden-Baden Nomos Verlagsgesellschaft, Januar 1993, 238 Seiten ISBN 3-7890-3124-0 [IPS, Bd. 31]

Chemiewaffen haben in der Militärdoktrin der Roten Armee der Sowjetunion eine deutlich größere Rolle gespielt als bei westlichen Streitkräften. Die Analyse geht dieser Frage im Zusammenhang mit der Entwicklung des militärstrategischen und Doktrin-Denkens in der ehemaligen Sowjetunion nach. Die Autoren stützen sich dabei auf bislang nicht ausgewertete sowjetische Dokumente sowie auf neuere Erkenntnisse seit der Ende der 80er Jahre eingetretenen Öffnung. Obwohl von der Anlage her eine historische Analyse, wird das Schwergewicht auf die Frage gelegt, welche Folgerungen aus der Entwicklung des militärischen Denkens in der ehemaligen UdSSR für die heutige Rolle chemischer Waffen in den Streitkräften Rußlands und anderer Nachfolgestaaten gezogen werden können. Immerhin soll 1995 das internationale Übereinkommen zum Verbot chemischer Waffen in Kraft treten, was voraussetzt, daß die militärische Rolle chemischer Waffen bei den Streitkräften erheblich reduziert wird. Die Autoren gelangen zu dem Schluß, daß sich bereits in der Endphase der ehemaligen Sowjetunion die Erkenntnis durchzusetzen begann, daß unter modernen Gefechtsfeldbedingungen der militärische Nutzen chemischer Waffen deutlich gesunken ist.