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Pläne der wichtigsten Satelliten-Unternehmen

Dieses Balkendiagramm entstammt der SWP-Studie 2021/S 02, Internet aus dem Weltraum – Wie neuartige Satellitenverbindungen die globale Internet-Governance verändern könnten von Daniel Voelsen vom Februar 2021.

Eine Aktualisierung der Darstellung vom Oktober 2022 finden Sie hier

Eine größere Version dieser Graphik finden Sie in dieser PDF-Datei.

Dieses Balkendiagramm entstammt der SWP-Studie 2021/S 02, Internet aus dem Weltraum – Wie neuartige Satellitenverbindungen die globale Internet-Governance verändern könnten von Daniel Voelsen von Februar 2021.

Daten zu bereits stationierten Satelliten

Eine umfassende Auflistung aller aktuell im Weltall stationierten Satelliten wird von der Union of Concerned Scientists (UCS) in den USA zur Verfügung gestellt.

Daten zu den Plänen der Unternehmen

Stand: 20. Januar 2021

Amazon (»Project Kuiper«)

Hintergrund:

Unternehmenssitz: Vereinigte Staaten von Amerika

Bisheriger Ausbaustand:

0 LEO-Satelliten stationiert

Pläne:

Amazon hat im Juli 2020 die Autorisierung für den Betrieb einer Satellitenkonstellation aus 3.236 Satelliten über dem Gebiet der USA erhalten.

In diesem Zusammenhang kündigte Amazon an, mindestens 10 Milliarden US-Dollar in das Projekt investieren zu wollen.

Insbesondere setzt Project Kuiper dabei auf Blue Origin. Die Firma Blue Origin ist im Besitz von Jeff Bezos, dem zugleich noch immer große Teile von Amazon gehören. Wie Elon Musk hat auch Jeff Bezos weitreichende Ambitionen zur Erschließung des Weltalls für die Mensch­heit. Als Teil dieser Ambitionen soll Blue Origin neue Trägerraketen entwickeln, die dann auch von Project Kuiper genutzt werden können.

AST & Science (»SpaceMobile«)

Hintergrund:

Unternehmenssitz: Vereinigte Staaten von Amerika

Zu den Investoren hinter AST & Science gehören unter anderem Vodafone aus Groß­britan­nien, Rakuten aus Japan und Samsung aus Südkorea.

Bisheriger Ausbaustand:

1 Test-Satellit im April 2019

Pläne:

Das Unternehmen hat das Ziel, eine LEO-Konstellation aufzubauen, die es ermöglichen soll, dass sich die Endkunden mit handelsüblichen Mobilfunkgeräten auf Basis von 4G oder 5G direkt mit den Satelliten verbinden können.

Im April 2020 hat das Unternehmen gegenüber der FCC Pläne für den Aufbau einer Konstellation aus 243 LEO-Satelliten angekündigt. Das Unternehmen gibt dabei an, in Zusammenarbeit mit lokalen Tele­kommu­nika­tions­unternehmen bereits zugewiesene Frequenzbereiche für 4G und 5G nutzen zu wollen; siehe: FCC, AST&Science LLC Petition for Declaratory Ruling Granting Access to the U.S. Market for a Non-U.S.-Licensed Non-Geostationary Orbit Satellite Constellation.

Boeing

Hintergrund:

Unternehmenssitz: Vereinigte Staaten von Amerika

Bisheriger Ausbaustand:

0 LEO-Satelliten stationiert

Pläne:

Boeing hat im März 2019 eine Genehmigung für 147 Satelliten beantragt

China Aerospace Science and Industry Corporation (»Hongyun«)

Hintergrund:

Unternehmenssitz: China

Bisheriger Ausbaustand:

1 Test-Satellit, gestartet im Dezember 2018 und erste Tests

Pläne:

Geplante Konstellation aus 864 Satelliten

Bis zur Hälfte des aktuellen 5-Jahres-Plans (2021-2025) sollen 156 der Satelliten einsatzbereit sein.

Galaxy Space

Hintergrund:

Unternehmenssitz: China

Bisheriger Ausbaustand:

1 Test-Satellit, gestartet im Januar 2020, und erste Tests

Pläne:

Jüngeren Medienberichten zufolge ist eine Konstellation aus 650 Satelliten geplant

»GW«

Hintergrund:

Unternehmenssitz: China

Es gibt bis jetzt nur wenige Informationen zu »GW«, es ist noch nicht einmal klar, wofür das Kürzel steht. Anscheinend hat die Firma aber über die chinesische Regierung umfangreichen Bedarf an Funkfrequenzen bei der ITU angemeldet.

Bisheriger Ausbaustand:

0 LEO-Satelliten stationiert.

Pläne:

»GW« hat bei der ITU Frequenzen angemeldet, die darauf hindeuten, dass dieser Anbieter, anders als die anderen chinesischen Unternehmen, eine globale Netzabdeckung anbieten möchte. Die Konstellation würde 12.992 Satelliten umfassen.

SpaceX (»Starlink«)

Hintergrund:

Unternehmenssitz: Vereinigte Staaten von Amerika

Bisheriger Ausbaustand:

1.015 LEO-Satelliten stationiert

Starlink-Internetverbindungen sind verfügbar im Süden Kanadas und Norden der USA seit Beginn eines Beta-Tests am 26. Oktober 2020.

Erste Tests der Verbindungsgeschwindigkeit

Testweiser Einsatz in Washington State bei der »emergency response division« der Staatsgarde Washingtons

Bereitstellung eines Starlink-Internet-Zugangs für einen »native American tribe« in Washington State

Vertrag mit texanischem Schulbezirk zur Bereitstellung von Starlink-Internetverbindungen ab Anfang 2021

Starlink-Internetverbindungen für Schüler/innen

SpaceX ist – neben einer Reihe terrestrischer Internet-Zugangsanbieter – der einzige LEO-Satellit-Anbieter, der sich für ein öffentliches Programm zur Finanzierung ländlicher Breitbanddienste in den USA qualifiziert hat. Im Dezember 2020 wurde bekanntgegeben, dass Starlink hier­über rund 885 Millionen US-Dollar an Fördermitteln erhält.

Pläne:

SpaceX hat bereits eine Genehmigung der FCC für 12.000 Satelliten; zudem hat die Firma bei FCC und ITU Anträge für weitere 30.000 »second-generation«-Satelliten, womit die Gesamtgröße der Konstellation 42.000 Satelliten erreichen würde.

SpaceX plant eine Kooperation mit Microsoft, um den Cloud-Dienst »Azure« von Microsoft mit SpaceX zu verbinden.

Elon Musk geht davon aus, dass es auch möglich sein wird, das Starlink-System von Autos und Zügen aus zu nutzen.

TeleSat

Hintergrund:

Unternehmenssitz: Kanada

Bisheriger Ausbaustand:

1 LEO-Satellit stationiert; siehe Union of Concerned Scientists Satellite Database

Im Juli 2019 hat die kanadische Regierung sich mit TeleSat auf ein Programm geeinigt, um Satelliten-Internetzugang im ländlichen Kanada anzubieten.

Pläne:

TeleSat plante ursprünglich eine Konstellation mit 298 Satelliten. Bisher fehlt noch ein Vertrag mit einem Herstel­ler für die geplanten Satelliten, der Vertragspartner soll aber noch vor Ende 2020 verkündet werden. Geplant ist, 2022 mit den ersten 78 Satelliten zu starten und 2023 mit 220 weiteren. Im Jahr 2020 hat TeleSat seine Pläne erweitert und will nun eine Konstellation aus 1.671 Satelliten aufbauen.

Es gibt Berichte über Pläne von TeleSat, das Unternehmen gemeinsam mit einem seiner bisherigen Haupt-Investoren – Loral Space & Communications aus den USA – in eine Aktiengesellschaft zu überführen.