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Sicherheitskooperation in Südasien

Bestandsaufnahme, Ursachen, Perspektiven

SWP-Studie 2014/S 02, 23.01.2014, 26 Seiten Forschungsgebiete

Südasien gilt seit Jahrzehnten als Region chronischer Instabilität und wirtschaftlicher Desintegration. Trotz der zahlreichen Konflikte zwischen ihnen hat sich in den letzten Jahren aber auch eine sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen Indien und seinen Nachbarn entwickelt. Die Hauptursachen hierfür sind die gewandelte indische Außenpolitik gegenüber den Anrainerstaaten und eine zunehmende Angleichung der jeweiligen nationalen Bedrohungsperzeptionen. Die sicherheitspolitischen Herausforderungen werden heute in nahezu allen Staaten eher in den verschiedenen innenpolitischen Konflikten und weniger in äußeren Bedrohungen gesehen. Damit haben sich neue Handlungsmöglichkeiten für eine sicherheitspolitische Zusammenarbeit eröffnet, die lange Zeit undenkbar waren. Indien und die Nachbarn teilen in zunehmendem Maß die Vorstellung, dass Sicherheit heute gemeinsam durch Kooperation gewonnen werden soll und nicht länger durch Konfrontation erreicht werden kann. Die verschiedenen Formen der bilateralen Zusammenarbeit bilden den Ausgangspunkt für eine regionale Sicherheitsarchitektur, die aufgrund der politischen Konstellationen in Südasien eher ein informelles Netzwerk bleibt und kaum Ansatzpunkte für eine weitergehende Institutionalisierung aufweist.