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Mexikos Drogenkampf eskaliert

Gelingt die Kontrolle der Gewaltdynamik?

SWP-Aktuell 2010/A 64, 15.09.2010, 8 Seiten Forschungsgebiete

Bislang 28000 Menschenleben hat in Mexiko jener »Drogenkrieg« gefordert, den Präsident Felipe Calderón mit seinem Amtsantritt im Jahr 2006 ausgerufen hat. Zwar gelingt es der Regierung immer wieder, führende Köpfe aus den verschiedenen, sich gegenseitig bekämpfenden Drogenkartellen auszuschalten, doch ein Rückgang der Gewalt ist nicht in Sicht. Jeden Tag werden neue Grausamkeiten bekannt. Der mexikanischen Gesellschaft sind inzwischen Zeichen der Erschöpfung angesichts der andauernden Kämpfe anzumerken. Es wachsen die Zweifel am Einsatz des Militärs gegen die Drogenmafia, führende Politiker des Landes fordern eine Umkehr in der Strategie der Regierung. Gleichzeitig haben die USA mit der Stationierung von 1200 Mann der Nationalgarde an der gemeinsamen Grenze begonnen. Die Rede von Mexiko als möglichem Fall eines »failed state« in der westlichen Hemisphäre greift um sich, ohne dass eine Alternative zum bisherigen Vorgehen gegen die Drogenbanden erkennbar würde. Dass Mexiko von den Erfahrungen Kolumbiens im Drogenkampf profitieren kann, steht außer Frage; nur ist zu klären, welche Erkenntnisse dem Land weiterhelfen und ob es über entsprechende Strukturen für ihre Umsetzung verfügt.