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Welche Zukunft für den Balkan-Stabilitätspakt?

SWP-Studie 2003/S 11, 15.03.2003, 31 Seiten Forschungsgebiete

 

Trotz neuer globaler Herausforderungen bleibt die Stabilisierung Südosteuropas

eine Priorität europäischer Politik. In diesem Kontext ist

der 1999 gegründete Stabilitätspakt für Südosteuropa

als wichtiges Instrument der Krisenbewältigung und Förderung

nachhaltiger Entwicklung weitgehend anerkannt. Neue außenpolitische

Prioritäten sowie Reformdruck durch die bevorstehende EU-Erweiterung

erzeugen jedoch eine Dynamik, die zur Neubewertung von Rolle, Strategien,

Aufgaben und Instrumenten des Stabilitätspaktes auffordert. Bei

dem im Juni bevorstehenden Gipfeltreffen zwischen EU- und südosteuropäischen

Staaten in Thessaloniki werden die Weichen für eine neue Rollenverteilung

zwischen den wichtigsten Einzelakteuren gestellt. Der Stabilitätspakt

muß seine eigene Position neu bestimmen und begründen, inwieweit

er seinen Aufgaben künftig weiter gerecht werden kann. Die Studie

fragt: Hat der Stabilitätspakt immer noch einen politischen und

praktischen Mehrwert? Welche Rolle soll der Pakt künftig spielen,

vor allem in Abgrenzung vom Stabilisierungs- und Assoziierungsprozeß?

Auf welche Aufgaben sollte sich der Stabilitätspakt konzentrieren,

in welchen Arbeitsfeldern bietet er den größten Mehrwert?

Plädiert wird für die Wiederbelegung der politischen Dimensionen

des Stabilitätspaktes bei Aufrechterhaltung der politischen Steuerungskompetenz

durch die Mitgliedsstaaten (keine Eingliederung in die Europäische

Kommission) sowie für eine strategische Ausrichtung als komplementäres,

nicht lediglich unterstützendes Instrument des Stabilisierungs-

und Assoziierungsprozesses. Eine zufriedenstellende Alternative zu einem

gut funktionierenden Stabilitätspakt gibt es bislang nicht. Sein

tatsächlicher Nutzen ist allerdings immer wieder vom Neuen unter

Beweis zu stellen.