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Schiffbruch der Troika in Athen

Die Hilfe aus dem Ausland weist Griechenland nicht den Weg aus der Krise

SWP-Aktuell 2012/A 14, 20.03.2012, 4 Seiten Forschungsgebiete

Auch nach der erfolgreichen Umschuldung Griechenlands kann von einer Lösung der Entwicklungsprobleme des Landes keine Rede sein. Die nicht-konkurrenzfähige Wirtschaft des EU-Mitglieds bedarf einer umfassenden Transformation. Die Notwendigkeit eines solchen, die Grundlagen der griechischen Volkswirtschaft auf ein neues Fundament stellenden Prozesses wird zwar von vielen Beobachtern eingeräumt. Die Troika aus Internationalem Währungsfonds, Europäischer Kommission und Europäischer Zentralbank allerdings setzt darauf, der griechischen Gesellschaft Reformen zu verordnen. Die Untauglichkeit dieser Herangehensweise ist aber aus der entwicklungspolitischen Diskussion und den Erfahrungen mit der Transformation osteuropäischer Volkswirtschaften hinreichend bekannt. Was Griechenland fehlt, sind nicht ausländische Berater, sondern im Land selbst erarbeitete makroökonomische Konzepte und Strategien zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Es gibt in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte viele Beispiele für erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung, aber dabei spielten ausländische Hilfen und Rezepte nie die entscheidende Rolle.