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Die Schlacht um Nord-Waziristan

Ein Wendepunkt in Pakistans Anti-Terror-Politik?

SWP-Aktuell 2014/A 49, 15.07.2014, 4 Seiten Forschungsgebiete

Am 15. Juni 2014 haben Pakistans Streitkräfte eine großangelegte Militäroffensive in Nord-Waziristan eröffnet. Damit reagierte die Führung des Landes auf einen Terrorangriff gegen den Flughafen in Karachi, zu dem sich die Organisation Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP) bekannt hatte. Nach offiziellen Aussagen richtet sich die Operation gegen sämtliche militanten Gruppen in der Region. Damit rückt Pakistan erstmals von seiner bisherigen Politik ab, zwischen »guten« afghanischen und »schlechten« pakistanischen Taliban zu unterscheiden. Offen ist, ob diese Neuausrichtung der pakistanischen Afghanistan-Politik auch zu einer Wende in der Anti-Terror-Politik führen wird. Dazu wäre zweierlei nötig: Erstens müsste Pakistan auch gegen die Netzwerke militanter Gruppen sunnitischer und kaschmirischer Herkunft vorgehen. Zweitens bedürfte es einer Lösung für die künftige politische Struktur von Pakistans Stammesgebieten (Federally Administered Tribal Areas, FATA), zu denen Nord-Waziristan gehört. Nur so ließe sich verhindern, dass militante Gruppe staatsfreie Rückzugsräume auf pakistanischem Gebiet finden.