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Ist die Vergangenheit unsere Zukunft?

Aus britischen und französischen Fachzeitschriften, 1. Halbjahr 2000

SWP-Zeitschriftenschau 2000/ZS 08, 15.08.2000, 8 Seiten Forschungsgebiete

 

Den gegenwärtigen Veränderungen in der Weltpolitik nachzuspüren und zu fragen, inwieweit sich nicht nur die Struktur, sondern auch die Gesetzmäßigkeiten der internationalen Beziehungen verändert haben, ist das Hauptthema der hier betrachteten Aufsätze aus dem ersten Halbjahr 2000. Geht das „westfälische Zeitalter“ mit dem Staat als dem entscheidenden Akteur der Politik zu Ende? Sind transnationale Unternehmen die neuen Machthaber? Sind in den weiter existierenden internationalen Auseinandersetzungen Sanktionen ein angemessenes und effektives Mittel der Politik? Wie ordnet sich die Europäische Union in diese Entwicklungen ein? Welche Folgen hat die Ausgestaltung einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik für die transatlantischen Beziehungen?

Erstaunlich ist, wie kulturspezifisch die Antworten ausfallen. Es lassen sich deutliche Unterschiede zwischen der Behandlung der Themen in britischen und französischen Fachzeitschriften feststellen, ein Hinweis, der Alyson Bailes’ Sichtweise unterstreicht, daß die europäische Staaten trotz aller Einigungsbemühungen auffallend heterogene (Sicherheits-)Kulturen haben.