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Die Falle von Mumbai

Krise oder Chance für die indisch-pakistanischen Beziehungen?

SWP-Aktuell 2008/A 86, 15.12.2008, 4 Seiten Forschungsgebiete

Der Terroranschlag in Mumbai am 26. November 2008 stellte in vielerlei Hinsicht eine neue Form und Dimension des Terrorismus in Indien dar. Zum ersten Mal wurde ein so hochgradig koordinierter Anschlag in einer indischen Metropole durchgeführt, bei dem auch westliche Ausländer gezielt attackiert wurden. Absicht der Attentäter war es, Indien zu destabilisieren, Unruhen zwischen Hindus und Muslimen zu provozieren und den Prozess der Annäherung zwischen Indien und Pakistan zu beenden. Insofern ist der Anschlag für beide Staaten eine Falle, der sie nur entgehen können, wenn sie die Herausforderungen meistern, die ihnen nun gestellt sind. Indien muss eine angemessene außenpolitische, Pakistan eine angemessene innenpolitische Antwort auf die Herausforderung finden. Wenn es beiden Seiten gelingt, die von den Terroristen provozierte zwischenstaatliche Eskalation zu vermeiden, kann aus der Krise sogar die Chance für eine Ausweitung der Zusammenarbeit erwachsen. Denn erstmals haben Indien und Pakistan mit islamistischen Terrorgruppen wie Lashkar-e-Toiba, der der Anschlag zugerechnet wird, einen gemeinsamen Feind, der nicht nur beide Regierungen, sondern auch die internationale Ordnung herausfordert.