Geoökonomie trifft Geopolitik
Chinas neue außenwirtschaftliche und außenpolitische Initiativen
SWP-Aktuell 2015/A 52, Mai 2015, 8 SeitenRegionen:
Themen:
EU-Außenhandel und -Außenwirtschaftspolitik, Europäische Außenpolitik, Europäische Union, Handelsbeziehungen, Internationale Finanzmärkte, Internationales Finanzsystem, Konflikte (regionale und zwischenstaatliche), Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) u.a. Zusammenschlüsse in Asien, Internationale Wirtschafts- und Finanzinstitutionen, Regionale Zusammenschlüsse und Kooperationen, Außenpolitik eines Landes / einer Region, Wirtschaft und Finanzen eines Landes / einer Region, Handelspolitik, Währungspolitik
China hat unter der neuen Führung eine Reihe außenpolitischer und außenwirtschaftlicher Initiativen gestartet, die weit über die eigene Region hinausweisen. Die US-Regierung steht den chinesischen Plänen ablehnend gegenüber und sieht vor allem die von China angestoßenen Finanzinstitutionen als Herausforderung für die etablierten und westlich dominierten Einrichtungen. China dagegen argumentiert, es handle sich um sinnvolle und wichtige Ergänzungen der bestehenden Architektur. Die europäischen Staaten schlossen sich der Haltung der USA nicht an, viele wurden Gründungsmitglieder der Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank (Asian Infrastructure Investment Bank, AIIB). Chinas übergreifende Vision der »neuen Seidenstraßen« über Land und See zielt auf eine Integration Asiens und Europas durch Infrastrukturnetzwerke und erfordert daher ebenfalls eine Positionierung von europäischer Seite. Um zu einer besseren Abstimmung untereinander zu kommen als im Falle der AIIB, müssen EU und europäische Staaten die wirtschaftlichen und politischen Dimensionen der chinesischen Initiativen im Gesamtzusammenhang diskutieren und bewerten.