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Sicherheitsrisiko Venezuela?

Ein polarisiertes Land

SWP-Aktuell 2003/A 11, 15.03.2003, 7 Seiten Forschungsgebiete

Zeitgleich zur Irak-Krise gerät Venezuela - fünftgrößter Erdölexporteur der Welt - aus den Fugen. Obwohl der zweimonatige Generalstreik Anfang Februar beendet wurde, hält die Konfrontation zwischen Präsident Chávez und der Opposition an. Die Regierung verließ zeitweilig die Verhandlungen über eine Streitbeilegung und ließ die Anführer des Streiks wegen Hochverrat verhaften. Seit Hugo Chávez 1998 die Wahlen gewann, hat er das Land polarisiert und an den Rand des wirtschaftlichen Ruins getrieben. Seine »bolivarianische Revolution« gegen die traditionelle »Oligarchie« ist eine Revolution der Worte, nicht der Taten. Der Konßikt zwischen alter und neuer politischer Führung ging bisher zugunsten der »Chavistas« aus: Sie überstanden einen Putschversuch und drei Generalstreiks. Das innenpolitische Freund-Feind-Schema spiegelt sich auch in der Außenpolitik wider: Chávez warnte die mit der Opposition sympathisierenden Länder Kolumbien, Spanien und die USA vor einer Einmischung in den Konßikt. Kurz danach kam es zu Bombenanschlägen gegen die diplomatischen Vertretungen Kolumbiens und Spaniens in Caracas.