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Israel vis-à-vis Iran in Syrien: Die Gefahren einer aktiven Eindämmung

Auf Irans wachsenden Einfluss bei der Neuordnung Syriens reagiert Israel mit einer Änderung seiner Positionen und Strategien

SWP-Aktuell 2018/A 03, 11.01.2018, 8 Seiten Forschungsgebiete

Die Neuordnung Syriens stellt eine Herausforderung für Israels bisherige Politik der begrenzten Intervention dar. Denn Israel sieht sich durch den wachsenden Einfluss Irans in Syrien und die Bemühungen Teherans, die strategischen Kapazitäten der Hisbollah zu erhöhen, akut unter Druck gesetzt. Es will vermeiden, an seiner nördlichen Grenze einem iranischen Bollwerk gegenüberzustehen. Dieser Druck verschärft sich durch die Wahrnehmung, dass sich weder Russland noch die USA zuverlässig für Israels nationale Sicherheitsbedürfnisse einsetzen. In den letzten Monaten ließen sich erste Veränderungen im strategischen Vorgehen Israels und eine neue Bereitschaft zur aktiven Eindämmung der iranischen Bemühungen beobachten. Die Kombination aus einer neuen proaktiven israelischen Politik und einem fehlenden Sicherheitsregime erhöht allerdings die Wahrscheinlichkeit einer unbeabsichtigten Eskalation. Deutschland sollte seinen Einfluss nutzen, um sich für ein neues Sicherheitsregime zwischen Israel und Iran einzusetzen und eine Eskalation zu verhindern.