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Die Türkei weckt alte Lieben und Feindschaften im Westbalkan

SWP-Aktuell 2010/A 69, 15.09.2010, 4 Seiten Forschungsgebiete

Die Türkei hat in jüngster Zeit eine ausgesprochen rege Außenpolitik im Westbalkan betrieben. Sie strebt ganz offenbar danach, in der Region als unentbehrlicher Akteur wahrgenommen zu werden, der auf gleicher Augenhöhe mit dem Westen und Russland handelt. In der Region selbst treffen diese Bemühungen gleichermaßen auf begeisterten Zuspruch wie wütende Ablehnung. Je weniger realistisch ein baldiger Beitritt für die Westbalkanstaaten (mit Ausnahme Kroatiens) zur Europäischen Union erscheint, desto erstrebenswerter könnte eine politische Anlehnung an Ankara für jene politischen Kräfte in der Region werden, die sich der Türkei kulturell und religiös eng verbunden fühlen. Diese Konstellation sollte die EU in ihrer Erweiterungspolitik berücksichtigen.