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Der Verfall amerikanischer Vormacht - Rückkehr einer Debatte

Beiträge in US-Fachzeitschriften seit dem Amtsantritt Obamas

SWP-Zeitschriftenschau 2010/ZS 03, 15.07.2010, 8 Seiten Forschungsgebiete

Noch vor wenigen Jahren war vielfach die Rede von einem übermächtigen Amerika, ja von einem »amerikanischen Imperium«. Derzeit aber wird über einen relativen machtpolitischen Niedergang der USA gegenüber anderen Staaten diskutiert. Diese Debatte bricht in der außenpolitischen Elite des Landes mit einer gewissen Regelmäßigkeit aus. Amerika, so heißt es dann, sei im Begriff, seine internationale Vormachtstellung einzubüßen. Diesmal verweisen die Anhänger der These auf die militärische Überforderung der USA in Afghanistan und im Irak, auf den wirtschaftlichen Erfolg Chinas und anderer aufstrebender Mächte, auf die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise - und auf eine neue außenpolitische Konzeption der Obama-Regierung. Unter den Kritikern der Niedergangsthese bestreiten die einen grundsätzlich, dass sich die globalen Machtverhältnisse verschieben. Andere hingegen denken darüber nach, wie sich die Führungsrolle der USA unter veränderten Umständen bewahren lässt.