Jump directly to page content

Overshoot: Rückkehr zu 1,5 °C erfordert netto-negative Emissionsziele

SWP-Aktuell 2025/A 51, 24.11.2025, 6 Pages

doi:10.18449/2025A51

Research Areas

Die globale Erwärmung wird voraussichtlich bis Anfang der 2030er Jahre über 1,5 °C steigen. Eine Rückkehr zu 1,5 °C vor Ende des 21. Jahrhunderts würde zwar nicht alle Schäden verhindern, die in einer Phase überhöhter Temperaturen entstehen. Doch verglichen mit einer dauerhaften Erwärmung über 1,5 °C würde sie die Risiken ver­ringern. Um Ausmaß und Dauer des »Overshoot«, also der Phase oberhalb der 1,5°C-Linie, sowie die damit einhergehenden Klimarisiken zu begrenzen, sind verstärkte Klimaschutzmaßnahmen dringend erforderlich. Ziel muss es dabei sein, die maxi­male globale Erwärmung deutlich unter 2 °C zu halten. Für das anschließende Wie­derabsenken der globalen Durchschnittstemperatur sind global anhaltende netto-negative Emissionen von Kohlendioxid (CO2) notwendig, möglicherweise sogar netto-negative Emissionen aller Treibhausgase (THG). Dies stellt die internationale Klima­politik in ihrem Bemühen, »1,5 °C in Reichweite zu halten«, vor neue Herausforde­rungen. Für klimapolitische Vorreiter wie die Europäische Union (EU) bedeutet dies, dass »Netto-Null« nicht mehr als Endpunkt, sondern nur als Übergangspunkt auf dem Weg zu netto-negati­ven THG-Emissionen betrachtet werden muss, begleitet von der Entwicklung neuer politischer Instrumente.

Im Jahr 2015 haben die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) mit der Verabschiedung des Pariser Abkommens ein langfristiges Temperaturziel festgelegt: nämlich dass »der Anstieg der durchschnittlichen Erdtempe­ratur deutlich unter 2 °C über dem vor­industriellen Niveau gehalten wird und Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen«.

Zehn Jahre später sind die weltweiten Emis­sionen von CO2 und anderen Treibhaus­gasen so hoch wie nie zuvor. Es ist nun praktisch unmöglich geworden, eine Erwär­mung um mehr als 1,5 °C zu vermeiden, selbst wenn man berücksichtigt, dass sich die globalen Temperaturziele nicht auf ein­zelne Jahre beziehen, sondern auf Durchschnittswerte für einen Zeitraum von zwan­zig Jahren. Ein Erwärmungsniveau von 1,5 °C wird voraussichtlich bis Anfang der 2030er Jahre erreicht und anschließend überschritten, unabhängig davon, welche Emissionsreduktionen sich in den kommen­den Jahren erzielen lassen. Dies wurde bereits im Synthesebericht des Weltklimarats IPCC zum Abschluss des sechsten Berichts­zyklus im Jahr 2023 angedeutet. Im Emis­sions Gap Report des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) wurde dieser Befund kürzlich bestätigt.

Abbildung 1

Abbildung 1: Temperatur-Overshoot und zugehöriger Emissionspfad

Diese Erkenntnis, die sich zusehends verbreitet – und durch eine vernehmbare Veränderung in der Kommunikation des UN-Generalsekretärs und thematisch rele­vanter UN-Organisationen Ende 2025 ver­stärkt wird –, stellt die Vertragsparteien der UNFCCC vor die Wahl: Entweder stre­ben sie eine Stabilisierung der Erwärmung zwischen 1,5 °C und deutlich unter 2 °C an, oder aber sie versuchen, eine Umkehrung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C zu errei­chen, nach einer möglicherweise mehrere Jahrzehnte andauernden Überschreitung (siehe Abbildung 1).

Vorübergehendes Überschreiten als Konzept

Das physikalische Klimasystem setzt mensch­lichen Aktivitäten deutliche Schranken, wenn das Überschreiten von 1,5 °C nur vor­übergehend sein soll. Die globale Erwär­mung wird erst dann gestoppt, wenn die globalen anthropogenen Netto-CO2-Emissionen Null erreichen. Dabei wird das maximale Aus­maß der Erwärmung weitgehend durch die Gesamtsumme der bis zu diesem Zeitpunkt ausgestoßenen Netto-CO2-Emissionen be­stimmt. Ein anschließender Rückgang der globalen Erwärmung, der für die Rückkehr zu 1,5 °C notwendig ist, erfordert anhaltend netto-negative CO2-Emissionen, also eine Menge an CO2-Entnahmen (Carbon Dioxide Removal, CDR), die größer ist als jene der noch verbleibenden Restemissionen an CO2, dem wichtigsten langlebigen Treibhausgas. Die Reduzierung der Emissionen kurzlebiger THG, insbesondere von Methan (CH4), würde ebenfalls dazu beitragen, die maximale Er­wärmung zu begrenzen. Weitere Reduktionen über das Jahr 2050 hinaus könnten einen anschließenden Rückgang der Tempe­ratur mit unterstützen. Das Erreichen von Netto-Null-THG-Emissionen weltweit, in der Klimapolitik häufig als »Klimaneutralität« bezeichnet, impliziert bereits netto-negative CO2-Emissionen, mit der Folge eines leichten Rückgangs der globalen Temperatur.

Das Ausmaß und die Dauer einer vor­über­gehenden Überschreitung hängen somit vom globalen Emissionsprofil ab, so­wohl bis zur Überschreitung von 1,5 °C als auch danach. Je schneller weltweit Netto-Null-CO2-Emissionen erreicht werden und je geringer die CH4-Emissionsrate ist, desto geringer ist der Wert, um den 1,5 °C über­schritten werden. Je tiefer das Niveau der nachfolgenden Netto-Negativ-Emissionen von CO2 ist, desto schneller kehrt man zu 1,5 °C zurück (Abbildung 1).

Nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand würden netto-negative CO2-Emissionen die globale Erwärmung in etwa dem gleichen Maße verringern, wie die gegenwärtig noch anhaltenden Emissionen sie verstärken. Quantitativ ausgedrückt würde eine Senkung der globalen Durchschnittstemperatur um nur 0,1 °C etwa 220 Giga­tonnen (Gt) an netto-negativen CO2-Emis­sionen erfordern. Die Bruttomenge der CO2-Entnahme müsste sogar noch größer aus­fallen, da es unmöglich ist, die CO2-Emis­sionen vollständig auf null zu redu­zieren (daher auch das Netto in Netto-Null). Zum Vergleich: 220 Gt entsprechen der Emis­sionsmenge, die derzeit binnen fünf Jah­ren erzeugt wird, oder dem Hundert­fachen der aktuellen jährlichen CO2-Ent­nahme-Menge, die zudem nahezu ausschließ­lich in Form von konventioneller Aufforstung und Wiederaufforstung gene­riert wird. Neuartige CDR-Methoden – bei­spielsweise Bioenergie in Kombination mit CO2-Abscheidung und ‑speicherung (BECCS) und die direkte Abscheidung von CO2 aus der Umgebungsluft mit anschließender Spei­cherung (DACCS) – befinden sich erst in einem frühen Entwicklungsstadium.

Risiken und Klimawandelfolgen

Eine Überschreitung von 1,5 °C wird grö­ßere Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme haben als eine globale Erwär­mung, die unter diesem Wert geblieben wäre. Und sie birgt größere Klimarisiken, darunter extreme Wetterereignisse, die Schädigung von Ökosystemen sowie sozio-ökonomische Verwerfungen. Die Begrenzung des Overshoot – des Ausmaßes und der Dauer der Überschreitung von 1.5 °C – bleibt der entscheidende Schritt zur Bewäl­tigung dieser Bedrohungen.

Noch ist weitgehend unklar, inwieweit ein Temperaturrückgang verschiedenartige Klimarisiken wieder vermindern würde. Grundsätzlich trägt eine Verringerung der globalen Erwärmung dazu bei, alle physi­kalischen Klimaveränderungen zu begren­zen – entweder weil diese bei einem Rück­gang der Erderwärmung auch wieder redu­ziert werden (z. B. die Häufigkeit und Inten­sität von Hitzewellen) oder weil die weite­ren Veränderungen weniger gravierend werden als im Falle einer dauerhaften Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als 1,5 °C (mit der Folge z. B. eines Anstiegs des Meeresspiegels). Mit dem Klimawandel verbundene Risiken ergeben sich jedoch nicht nur aus physikalischen Veränderungen des Klimas, sondern auch daraus, wie die für diese Veränderun­gen anfälligen menschlichen Gesellschaften und die Ökosysteme auf sie reagieren. Re­gio­nen, die während der Überschreitungs­phase extreme Klimaereignisse erleben, könnten mit langfristigen sozialen und wirtschaftlichen Folgen konfrontiert sein, da klimabedingte Phänomene wie Unter­ernährung, Armut und Schäden an der Infrastruktur – in Kombination mit ge­schwächten Institutionen und angespannten finanziellen Kapazitäten – wahrscheinlich weit über den Höhepunkt der Erwärmung hinaus bestehen bleiben werden.

Für viele Ökosysteme könnte eine Phase überhöhter Temperaturen die Artenzusam­mensetzung und Nahrungsketten stören. Möglicherweise würden irreversible Ent­wicklungen eintreten oder zumindest meh­rere menschliche Generationen fortdauern, bis sich die Lage wieder normalisiert hat. Zumindest das Aussterben von Arten wäre irreversibel, selbst wenn es möglich wäre, den früheren Zustand eines Ökosystems wiederherzustellen.

Eine Welt, die zu einer globalen Erwärmung von 1,5 °C zurückkehrt, wird erheb­lich verändert und stärker geschädigt sein als eine Welt, in der dieses Erwärmungs­niveau nie überschritten worden wäre.

Politische Relevanz des Überschreitens

Es ist inzwischen nicht mehr möglich, »1,5 °C in Reichweite zu halten«, ohne dafür zumindest implizit auf das Overshoot-Kon­zept zurückzugreifen. Bislang lässt sich nicht erkennen, dass bei UNFCCC-Vertrags­staatenkonferenzen ernsthaft über die Aus­wirkungen auf das Klimasystem, die poli­tische Verantwortung und zukünftige poli­tische Maßnahmen diskutiert wird, die sich aus der Überschreitung von – und mög­lichen Rückkehr zu – 1,5 °C ergeben. Zwar ist der Begriff Overshoot seit dem IPCC-Sonder­bericht zu 1,5 °C (2018) in vielen UNFCCC-Dokumenten zu finden, jedoch fast aus­schließ­lich in Form einer Übernahme der IPCC-Nomenklatur für Emissionsminde­rungs­szenarien, bei denen es um die Errei­chung von 1,5 °C bis 2100 geht. Im Abschluss­dokument zur COP30 im brasilianischen Belém wird lediglich beiläufig erwähnt, dass Ausmaß und Dauer eines 1.5°C-Overshoot begrenzt werden sollen. Es fehlt jedoch jeg­licher Verweis auf die damit verbundene Notwendigkeit, netto-negative Emissionen zu erreichen.

Eine substantielle Auseinandersetzung mit dem Szenario einer temporären Über­schreitung von 1,5 °C würde einen Para­digmenwandel in der globalen Klimapolitik bewirken. Ein naheliegenderer Schritt dürfte die konzeptionelle Einführung einer Phase des kontrollierten Temperaturrückgangs sein, in der global netto-negative CO2-Emissionen angestrebt werden, möglicherweise gefolgt von netto-negativen THG-Emis­sionen. Dies würde sofort die Frage aufwerfen, wer denn die Verantwortung für den Kurswechsel in Richtung netto-negative Emissionen übernimmt. Gemäß der UNFCCC-Kernmaxime Gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortung (Common But Differentiated Responsibility, CBDR) kann die Antwort nur lauten, dass die Industrieländer weiterhin eine Vorreiterrolle spielen müssen, indem sie nationale Netto-Negativ-Ziele verabschie­den und umsetzen. Dies erfordert sowohl strikte Emissionsreduktionen als auch eine schnelle Ausweitung der CO2-Entnahme. Wenn eine langfristige Begrenzung auf 1,5 °C das zentrale Temperaturziel bleiben soll, kann Netto-Null nicht mehr als End­punkt von Klimapolitik betrachtet wer­den, sondern nur noch als Übergangs­moment.

Die dringlichere und möglicherweise disruptivere Veränderung wird jedoch mit der unvermeidlichen, aber sicherlich um­strittenen Einführung eines neuen Zwi­schenziels in die klimapolitische Debatte ein­hergehen: dem Höchstwert der Erd­erwär­mung im 21. Jahrhundert, dem Punkt, von dem ab die Temperatur wieder zu sin­ken beginnen soll. Obgleich darüber noch nicht diskutiert worden ist, wird sich die globale Klimadebatte wohl auf eine Band­breite von 1,7 bis 1,8 °C konzentrieren. Eine Begrenzung der Erderwärmung auf unter 1,7 °C scheint nicht mehr realisierbar zu sein. Jeder Wert über 1,8 °C wäre zu hoch, um noch in diesem Jahrhundert eine Rückkehr zu 1,5 °C zu ermöglichen. Damit wäre auch, bei aller wissenschaftlichen Un­sicherheit, die Gefahr einer Erwärmung auf über 2 °C verbunden.

Es ist zu erwarten, dass die am wenigsten entwickelten Länder verstärkt finanzielle Zu­wendungen einfordern werden, um zusätz­liche Schäden zu beheben, die im Zusammenhang mit einem vorübergehenden Über­schreiten von 1,5 °C verursacht werden dürften. Da Länder wie China, Indien und Saudi-Arabien offenbar »deutlich unter 2 °C« als Orientierungspunkt internatio­naler Klimapolitik bevorzugen, werden die UNFCCC-Vertragsstaaten möglicherweise nie einen Konsens über eine genaue Ziel­größe maximaler Erwärmung finden kön­nen. Aber selbst wenn man sich auf eine mehrdeutige Formulierung des angestreb­ten Höchstwerts verständigt, würde das Erreichen globaler Netto-Null-CO2-Emis­sio­nen weiterhin im Mittelpunkt von Klima­schutzprogrammen stehen müssen, da sich eine weitere Erwärmung auf anderem Wege nicht wird stoppen lassen.

Herausforderungen für die EU-Klimapolitik

Wenn die EU wirklich »das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite halten« will, wird sie sich künf­tig auf das Overshoot-Konzept beziehen und sich proaktiv mit dessen Folgen für die langfristigen Emissionsziele auseinandersetzen müssen, und dies sowohl in multi­lateralen Foren als auch innerhalb Europas. Andernfalls würde unweigerlich der Ein­druck entstehen, dass es sich bei der Vision einer nur temporären Überschreitung von 1,5 °C lediglich um ein interessantes Gedan­kenexperiment handelt und als sei eine lang­fristige Stabilisierung der globalen Erwär­mung auf deutlich über 1,5 °C mittlerweile das Beste, worauf die Welt noch hoffen kann.

Auf globaler Ebene – sei es im Rahmen der UNFCCC, der G20 oder der G7 – kann das Overshoot-Konzept nur dann politische Glaubwürdigkeit erlangen, wenn die Indus­trieländer es damit untermauern, dass sie sich dazu verpflichten, Netto-Negativ-Emis­sionen zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Dass Vorreiter in den Bereich der Netto-Nega­tiv-Emissionen vorstoßen müssen, würde angesichts der ungleichen Verteilung von Verantwortlichkeiten und Kapa­zitäten auch dann gelten, wenn die globale Ambition weiterhin auf Netto-Null-Treib­hausgasemissionen beschränkt bleibt. Sobald sich die Vorstellung durchsetzt, dass einzelne Länder auch netto-negative Emis­sionen erreichen könnten und sollten, wird jedoch unweigerlich eine erneute Debatte über die globale Lastenteilung (einschließlich der Rolle von Schwellenländern wie China) folgen. Zudem wäre zu klären, wie gemeinsame internationale Anstrengungen zur mittel- bis langfristig drastischen Aus­weitung der CO2-Entnahme organisiert werden können, inklusive der Adressierung von Risiken des CDR-Ausbaus.

Innerhalb der EU würde dies in erster Linie bedeuten, ein quantifiziertes Netto-Negativ-Ziel für Treibhausgasemissionen bis 2060 festzulegen. Implizit ist das bereits im Europäischen Klimaschutzgesetz vor­gese­hen; eine solche Quantifizierung hat bislang jedoch nur ein einziger Mitglied­staat vorgenommen: Dänemark mit -110 % bis 2050. Eine entsprechende Festlegung würde erneut Konflikte über die EU-interne Lastenverteilung hervorrufen. Wirtschaftlich weniger fortgeschrittene Mitgliedstaaten würden möglicherweise verlangen, dass Länder wie Deutschland, Frankreich und Dänemark weiterhin auch innerhalb der EU eine Vorreiterrolle übernehmen. Sie wür­den sich dementsprechend zu tiefergehen­den Netto-Negativ-Emissionen verpflichten, während mittel- und osteuropäische Länder – und solche mit einem hohen Anteil an schwer zu reduzierenden Restemissionen – erst später folgen könnten.

Das Gleiche gilt prinzipiell auch für Wirt­schaftssektoren. Modellrechnungen zu Klima­schutzpfaden zeigen, dass der euro­päische Energiesektor frühzeitig Netto-Nega­tiv-Emissionen erzielen wird; die Landwirtschaft dagegen wird Netto-Positiv-Emissio­nen aufweisen (siehe SWP-Studie 10/2020). Darüber hinaus wird die EU gezwungen sein, einen tragfähigen makroökonomischen und politischen Rahmen zu entwickeln, in dem das klassische Verursacherprinzip und eingespielte Win-Win-Narrative an Bedeu­tung verlieren werden und durch neue, primär auf CO2-Entnahme ausgerichtete Paradigmen zu ergänzen sind. Bei einer deutlich netto-negativen Emissionsbilanz wird sich die THG-Bepreisung von einer Einnahmequelle zu einer erheblichen finanziellen Belastung wandeln. Bislang hat die EU noch keine überzeugende Vision entwickelt, die zu verdeutlichen vermag, wie der Übergang zu einem netto-negativen Wirtschaftsmodell den Vorreitern langfristig einen Wett­bewerbsvorteil verschaffen könnte.

Die Europäische Union nimmt seit mehr als drei Jahrzehnten eine Führungsrolle in der internationalen Klimapolitik ein, auch innerhalb der G7. Das Erreichen von Netto-Negativ-Emissionen wird eine neue klima­politische Herausforderung sein, die über die bisher schon geltenden weit hinaus­gehen wird. Sich dieser Problematik ernst­haft zu stellen wird zu einer neuen klima­politischen Führungsaufgabe.

Dr. Oliver Geden ist Senior Fellow in der Forschungsgruppe EU / Europa sowie Leiter des Forschungsclusters Klimapolitik der SWP. Dr. Andy Reisinger ist Honorarprofessor am Institute for Climate, Energy and Disaster Solutions der Australian National University.

SWP

Stiftung Wissenschaft und Politik

ISSN (Print) 1611-6364

ISSN (Online) 2747-5018

(Aktualisierte deutsche Version von SWP Comment 47/2025)