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Die Anschläge von Amman

Zur Strategie Abu Musab az-Zarqawis

SWP-Aktuell 2005/A 50, 15.11.2005, 4 Pages Research Areas

Am 9. November erschütterten zeitgleiche Selbstmordattentate in drei Luxushotels die jordanische Hauptstadt Amman. Die Täter waren Iraker, die aus dem Nachbarland angereist waren und auf Anweisung des jordanischen Terroristen Abu Musab az Zarqawi handelten. Bevor er im Irak aktiv wurde, hatte Zarqawi seit Anfang der neunziger Jahre ausschließlich gegen das haschemitische Königshaus gekämpft, so daß die aktuellen Anschläge als logische Fortsetzung dieser Stoßrichtung gedeutet werden können. Sie müssen jedoch in einem neuen, umfassenderen strategischen Zusammenhang gesehen werden: Seit 2004 versucht Zarqawi, die USA und ihre Verbündeten aus dem Irak zu vertreiben, um dort einen islamischen Staat zu errichten. Anschließend soll der »Heilige Krieg« (jihad) in die Nachbarländer Syrien, Jordanien, Saudi-Arabien und Kuwait getragen werden. Das Endziel ist die »Befreiung« Jerusalems. Seit Sommer 2005 verfolgt die Zarqawi-Gruppe diese Ziele vermehrt parallel, im Irak und in dessen Nachbarstaaten.