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Jenseits von Kaschmir

Chancen einer Annäherung zwischen Indien und Pakistan

SWP-Aktuell 2004/A 46, 15.10.2004, 4 Pages Research Areas

Das erste Treffen zwischen dem neuen indischen Premierminister Manmohan Singh und dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf am Rande der Vollversammlung der Vereinten Nationen (VN) am 24. September 2004 setzte die im April 2003 begonnene Annäherung zwischen beiden Staaten fort. Auch wenn keine spektakulären Initiativen verkündet wurden, so unterstrichen doch der versöhnliche Ton ihrer Reden vor der Vollversammlung und die gemeinsame Presseerklärung nach ihrem Gespräch den beiderseitigen Willen, die in Gang gesetzte Zusammenarbeit fortzuführen. Der neue Dialog bietet die Möglichkeit, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen auszubauen. Damit könnte sich auch der Kaschmirkonflikt, der seit 57 Jahren das bilaterale Verhältnis belastet, abschwächen. Beide Seiten haben in der Kaschmirfrage eine neue Flexibilität entwickelt, wenngleich eine rasche Lösung nicht absehbar scheint. Ob diese Annäherung von Dauer sein wird, dürfte vor allem vom Vermögen der pakistanischen Regierung abhängen, den damit verbundenen außenpolitischen Kurswechsel gegen innenpolitische Widerstände durchzusetzen.