Die vorrangig nationalen Erstreaktionen auf die Verbreitung des Coronavirus haben das Funktionieren des Binnenmarkts, des Herzstücks der europäischen Integration, deutlich eingeschränkt. Auch die sich abzeichnende Rezession stellt eine große Herausforderung für den Binnenmarkt dar. Zwar liegt die Koordinierung der Arbeit der Eurogruppe bei ihrem ständigen Präsidenten, der im Juli 2020 neu gewählt wird. Wichtige Vorhaben während der deutschen Ratspräsidentschaft, wie etwa der Mehrjährige Finanzrahmen und der EU-Wiederaufbaufonds, werden aber auch die Funktionsweise der Eurozone beeinflussen.
Die Pandemiekrise öffnet ein Zeitfenster, um strukturelle Veränderungen in den Staaten des Euroraums anzustoßen, meint Paweł Tokarski. Geldpolitik und Finanzhilfen allein reichen nicht aus.
Ursprünge, Merkmale und Folgen der begrenzten Konvergenz
Zwischen Angst vor politischem Einflussverlust und Euro-Beitritt
Grenzen wirtschaftspolitischer Steuerung der EU-19
Reformspielräume und Machtverteilung in der Währungsunion
Innerhalb nur einer Woche hat die Europäische Zentralbank zwei wichtige Schritte unternommen, um ihre Geldpolitik transparenter zu machen. Damit löst sie jedoch das Problem ihrer mangelnden demokratischen Legitimation nicht, meint Paweł Tokarski.