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Transnationale organisierte Kriminalität in Westafrika

Mehr als ein Terrorismus- und Strafverfolgungsproblem

SWP-Aktuell 2013/A 42, 26.07.2013, 4 Seiten Forschungsgebiete

Im Zuge der Krise in Mali sind die Gefahren transnationaler organisierter Kriminalität in Westafrika verstärkt in den Fokus europäischer Akteure gerückt. Auch die im Juli 2013 eingesetzte VN-Stabilisierungsmission in Mali (MINUSMA) wird sich in ihrem Mandatsgebiet damit konfrontiert sehen. Allerdings greift das Problem organisierter Kriminalität weit über die Sahelzone hinaus und betrifft viele Küstenstaaten Westafrikas. Es lässt sich auch nicht auf den »crime-terror nexus« und den Drogenhandel reduzieren. Die transnationalen kriminellen Aktivitäten in der Region sind vielgestaltiger, die Herausforderungen vielschichtiger: von der Piraterie am Golf von Guinea über den illegalen Abbau natürlicher Ressourcen bis zu Cybercrime und Menschenhandel. Europa ist von diesen Entwicklungen als Absatzmarkt und Zielregion direkt betroffen und hat zudem ein starkes Interesse an Stabilität in Westafrika. Das Problem organisierter Kriminalität in der Region kann also aus verschiedenen Gründen nicht ignoriert werden. Vorhandene Kooperationsprogramme von Europäischer Union und anderen Akteuren zur Verbesserung der Strafverfolgung sind jedoch allein nicht zielführend.