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Rußland: Wende im Verhältnis zum IWF?

Moskau verzichtet vorläufig auf Gelder des Fonds

SWP-Aktuell 2001/A 07, 15.04.2001, 4 Seiten Forschungsgebiete

Die Russische Föderation hat sich entschlossen, einen Beistandskredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) derzeit nicht in Anspruch zu nehmen. Die gegenwärtig günstige Zahlungsbilanz macht ihr diesen Entschluß möglich. Groß ist die Genugtuung in Moskau, sich den Zwängen der vom IWF »diktierten« wirtschaftspolitischen Schritte entziehen zu können. Gewonnen ist dabei jedoch wenig: Ohne ein mit dem Fonds abgestimmtes Reformprogramm kann Rußland nicht auf Schuldendienstentlastung durch die westlichen Gläubiger hoffen. Spätestens 2003 - wenn die Überweisungen bei 40% der Budgetausgaben liegen könnten - wird Moskau an den Verhandlungstisch zurückkehren müssen. Mit von der Partie wird Deutschland sein, das über weitere Finanzhilfen für seinen russischen Schuldner zu entscheiden hat.