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Reformen gegen den Terror?

Bestandsaufnahme in Saudi-Arabien

SWP-Aktuell 2003/A 48, 15.11.2003, 8 Seiten Forschungsgebiete

Die Anschläge in Riad, die Saudi-Arabien Anfang November erschütterten, dürften
kaum die letzten gewesen sein; gewaltbereite, islamistische Gruppen haben im Königreich mehr Anhänger, als die Regierung sich und anderen lange Zeit einzugestehen
bereit war. Saudi-Arabien steht seit den Anschlägen des 11. September 2001 international unter verschärfter Beobachtung. Zudem hat auch innerhalb des Landes eine
kritische Bestandsaufnahme eingesetzt. Der saudischen Führung ist mittlerweile klargeworden, daß Änderungen an Struktur und Politik unabdingbar sind, wenn das Königreich überleben soll. Sie weiß auch, daß das Verhältnis zum wichtigsten externen Partner des Landes, den USA, prekär ist. Der Reformdruck, der längerfristige, strukturelle Ursachen hat, ist durch akute geostrategische Veränderungen lediglich verstärkt worden. Nach jahrelanger Stagnation ist der seit 1993 stockende innenpolitische Reformprozeß deshalb wieder in Gang gekommen; das innenpolitische Kräfteverhältnis hat sich in den letzten zehn Jahren allerdings wesentlich geändert.