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Deutsch-Russische Beziehungen auf dem Prüfstand

Der Petersburger Dialog 2001-2003

SWP-Studie 2003/S 10, 15.03.2003, 38 Seiten Forschungsgebiete

 

Der Petersburger Dialog, ein zivilgesellschaftliches Gesprächsforum,

ist im April 2001 auf Initiative von Präsident Putin und Bundeskanzler

Schröder eingerichtet worden. In diesem Zusammenhang spricht die

Bundesregierung bereits von einer »zweiten Säule« im

bilateralen Verhältnis. Daraus ergeben sich für diese Studie

eine Reihe grundsätzlicher Fragen: Sind die Vorstellungen der Initiatoren

von den Aufgaben und Zielen des Petersburger Dialogs deckungsgleich

oder nur kompatibel? Gibt es für deren Implementierung ein leistungsfähiges

Organisationsmodell? Worin besteht der politisch-gesellschaftliche »Mehrwert«

des Petersburger Dialogs im Vergleich zu anderen deutsch-russischen

Gesprächsforen? Wie sieht die Bilanz seiner bisherigen Tätigkeit

aus? Hat der Petersburger Dialog das Verhältnis zwischen Staat

und Zivilgesellschaft in Rußland verändert?

 

 

Soll der Petersburger Dialog die hohen Erwartungen erfüllen, müssen

drei Aufgaben entschieden in Angriff genommen werden. Zum einen ist

es erforderlich, durch die Beseitigung zahlreicher Schwachstellen im

Organisationsmodell eine Verstetigung der Arbeit auf allen Feldern herbeizuführen

und ihm ein klares Profil zu geben. Zum zweiten sollten die Organisatoren

dafür sorgen, daß im Petersburger Dialog die jungen Eliten

aus beiden Ländern zusammengeführt werden, um mittel- und

langfristig ein breites Reservoir an neuen Trägern der breit gefächerten

bilateralen Kooperation aufzubauen. Zum dritten sollte der Petersburger

Dialog vorrangig projektorientiert geführt werden, weil nur über

konkrete Projekte die Zivilgesellschaft in die bilaterale Partnerschaft

einbezogen werden kann. Dabei bieten sich auch Chancen für gezielte

Beiträge zum Aufbau und zur Entwicklung der Zivilgesellschaft in

Rußland.