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Die Perspektiven für Demokratie in Pakistan

SWP-Aktuell 2008/A 05, 15.01.2008, 4 Seiten Forschungsgebiete

Neun Jahre nach dem Putsch von Präsident Musharraf im Oktober 1999 ist die Sicherheitslage so schlecht wie selten zuvor in der sechzigjährigen Geschichte Pakistans. Das Vordringen militanter islamistischer Gruppen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet, der Aufstand in Balutschistan, die Auseinandersetzungen mit der Opposition, die Verhängung des Ausnahmezustands im November/Dezember 2007 sowie die Ermordung von Oppositionsführerin Benazir Bhutto haben das Ansehen Musharrafs und der Armee auf einen Tiefpunkt sinken lassen. Viele Hoffnungen knüpfen sich derzeit an die Parlamentswahlen am 18. Februar, die der neuen Regierung eine breitere politische Legitimation geben sollen. Die Perspektiven für eine demokratische Entwicklung in Pakistan bleiben aber schwierig. Dies liegt nicht nur an der islamistischen Bedrohung, sondern auch an der Vorherrschaft des Militärs. Pakistan ist während der Amtszeit Musharrafs zu einer »Kasernenhofdemokratie« geworden, die einer demokratischen Entwicklung enge Grenzen setzt.