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Neue Modelle regionaler Gemeinschaftsbildung in Ostasien

Machtbalance und Pragmatismus

SWP-Aktuell 2009/A 68, 15.12.2009, 4 Seiten Forschungsgebiete

Ende Oktober 2009 fanden in Thailand das 17. Gipfeltreffen der Asean-Staatengemeinschaft, der 12. Asean+3-Gipfel und der vierte Ostasiengipfel statt. Neben der Verab-schiedung der Asean-Menschenrechtscharta fand vor allem die Diskussion über eine Neugestaltung regionaler Kooperation in Ostasien internationales Interesse. Während der japanische Premierminister Hatoyama einer ostasiatischen Gemeinschaft das Wort redet, an der gegebenenfalls die USA beteiligt werden könnten, strebt der australische Regierungschef Rudd eine asiatisch-pazifische Gemeinschaft an, die die USA unbedingt einbeziehen müsse. Folgen diese Initiativen eher einem funktionalen bzw. pragmatischen Ansatz für einen effektiven Umgang mit regionalen Interdependenzen oder einem machtorientierten Ansatz zur Ausbalancierung von Machtungleichgewichten? Von welchen Faktoren hängt die Verwirklichung dieser Vorschläge ab? Gegenwärtig lassen die Fragen der Mitgliedschaft, der institutionellen Ausgestaltung sowie der Zielorientierung des japanischen und australischen Vorschlags genug Raum für beide Dimensionen regionaler Gemeinschaftsbildung.