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Obamas Asienreise

»Rückkehr« der USA als pazifische Macht?

SWP-Aktuell 2009/A 70, 15.12.2009, 8 Seiten Forschungsgebiete

Im vergangenen November war US-Präsident Barack Obama auf Asienreise. Er besuchte erstmals Japan, reiste zum APEC-Gipfel nach Singapur, traf die Regierungschefs der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN - einschließlich des Vertreters von Burmas Militärjunta -, hielt sich drei Tage in Shanghai und Peking auf und beendete seine Tour in Südkorea. Dabei präsentierte Obama die USA als zentralen Akteur in der Region, sich selbst bezeichnete er als Amerikas ersten »pazifischen Präsidenten«. Zugleich vermittelte er drei Botschaften: Die USA werden in Asien an ihren traditionellen bilateralen Allianzen festhalten, sie wollen sich stärker multilateral engagieren, und sie sind zur Kooperation mit China bei den großen globalen Herausforderungen bereit. In den amerikanischen und europäischen Medien wurde die Reise überwiegend negativ bewertet: Sie sei ohne konkrete Ergebnisse geblieben und habe vor allem den Machtniedergang der USA signalisiert. Hinter diesem Urteil steht indes die - verfehlte - Erwartung, dass Obamas Neuansätze umgehend zu einer veränderten Haltung der Partner führen müssten.