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Lettland auf Eurozonen-Kurs

Ein Beitritt mit Signalwirkung und überschaubaren Risiken

SWP-Aktuell 2013/A 21, 20.03.2013, 4 Seiten Forschungsgebiete

Die lettische Regierung hat am 4. März die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank gebeten, einen Konvergenzbericht zur Euro-Fähigkeit des Landes zu erstellen. Am 31. Januar hatte das lettische Parlament der Exekutive grünes Licht für ihren Fahrplan gegeben, der den Beitritt zur Eurozone für Januar 2014 vorsieht. Nach schweren Erschütterungen durch die Finanzkrise kam Lettland dank harter Reformen rasch aus seiner desolaten Lage heraus; es hat nun gute Chancen, die zur Einführung des Euro erforderlichen Stabilitätsbedingungen (»Maastricht-Kriterien«) zu erfüllen. Als Eurozonen-Mitglied würde das Land die Gruppe der konsolidierungsorientierten Länder stärken. Doch auch wenn Lettland finanzpolitische und wirtschaftliche Erfolge vorweisen kann, bestehen weiterhin Risiken, die von Regierung und Aufsichtsbehörden reduziert werden sollten. Zu den Herausforderungen gehören etwa Transparenz und Stabilität im lettischen Bankensektor, wo es jüngst zu einer starken Ausweitung von gebietsfremden Einlagen kam.