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Israel und die Nato

Welchen Kurs nimmt die Beziehung?

SWP-Aktuell 2005/A 39, 15.09.2005, 4 Seiten Forschungsgebiete

Seit dem ersten Israelbesuch eines Nato-Generalsekretärs im Februar 2005 hat die Debatte über eine neue strategische Ausrichtung Israels weitere Impulse erhalten. Für Israel stellt sich die Frage, ob eine stärkere Einbettung in die euro-atlantische Gemeinschaft seiner Sicherheit mehr dient als der momentan vorwiegend praktizierte politische Unilateralismus. Seit jeher sperrt sich Israel gegen Koalitionsbindungen, politische Autonomie ist eines der Leitprinzipien seines Handelns. Eine besondere Partnerschaft hat sich seit dem Sechs-Tage-Krieg (1967) mit den USA entwickelt, die Israel unter anderem jährlich bis zu drei Milliarden US-Dollar an wirtschaftlicher und militärischer Unterstützung gewähren.

 

Stärkere Einbettung in die euro-atlantische Gemeinschaft heißt nicht Vollmitgliedschaft Israels in der Nato. Sie ist wohl auf lange Sicht unrealistisch. Sehr wohl kann aber ein Prozeß der gegenseitigen Annäherung eingeleitet werden. Prinzipiell bieten sich drei Optionen an: erstens die Weiterentwicklung der Beziehungen im Rahmen des Mittelmeerdialogs, zweitens die Aufnahme Israels in das Programm Partnership for Peace (PfP) und drittens die Vertiefung der bilateralen Kontakte.