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Vertrackte Golf-Spiele

Die Staaten des Golfkooperationsrats und der Iran

SWP-Aktuell 2006/A 26, 15.06.2006, 4 Seiten Forschungsgebiete

Die Reise des Bundesaußenministers in die Staaten des Golfkooperationsrates (GKR) - Bahrain, Katar, Kuwait, den Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate - war mit der Hoffnung verbunden, die Herrscher der Golfmonarchien zu einer deutlichen Unterstützung der europäischen Positionen im Nuklearstreit mit dem Iran bewegen zu können. Diese Hoffnung wurde nur teilweise erfüllt. Zwar erhielt Frank-Walter Steinmeier die Zusicherung der GKR-Staaten, einen eigenen Vermittler nach Teheran zu schicken. Ansonsten aber ließen die Regime ihre Positionen im Vagen. Vergegenwärtigt man sich das Gefühl der arabischen Golfstaaten, durch den Iran massiv bedroht zu werden, überrascht diese Passivität zunächst. Ein Blick auf die komplexen Beziehungen zwischen den einzelnen Golfstaaten und, wichtiger noch, auf deren Verhältnis zu den USA lässt indes die engen Grenzen erkennen, innerhalb derer die GKR-Staaten sicherheitspolitisch agieren können. Über die iranische Nuklearfrage hinaus wird offenbar, wie defizitär die Sicherheitsstrukturen in der Region noch immer sind.