Direkt zum Seiteninhalt springen

Eine globale Quellensteuer?

Verzerrende Ausnahmeregelungen für ausländisches Kapital

SWP-Aktuell 2004/A 35, 15.08.2004, 4 Seiten Forschungsgebiete

Die Liberalisierung des internationalen Kapitalverkehrs hat die Anlageoptionen für Kapi­talbesitzer vermehrt. Geld kann heute nicht nur bei der Hausbank, sondern auch an vielen internationalen Finanzplätzen angelegt werden. Ein Nebeneffekt der Inter­natio­nalisierung des Kapitalverkehrs war in der Vergangenheit nicht selten Steuer­hinter­ziehung, weil Zinseinkünfte dem heimischen Finanzamt verschwiegen wurden. Die Europäische Union hat auf diese Entwicklung im Juni 2004 mit dem Beschluß einer Richtlinie zur EU‑weiten Besteuerung von Zinseinkünften reagiert. Dieses Modell könnte weltweit angewendet werden. Damit würden Steuer­hinterziehung erschwert, die Finanzplätze in Schwellenländern gestärkt und eine Quelle für die Finanzierung entwicklungspolitischer Projekte erschlossen.