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Die G20 und das Dilemma asymmetrischer Souveränität

Multilaterale Ansätze versagen bei der Krisenprävention

SWP-Aktuell 2013/A 53, 02.09.2013, 4 Seiten Forschungsgebiete

Die G20 kommt mit Reformen nicht voran, die nötig wären, um künftige Finanzkrisen zu vermeiden. Erfolge wie beim Krisenmanagement gelingen ihr bei der gemeinsamen Prävention von Krisen nicht. Die auf früheren G20-Gipfeln beschlossene globale Regulierung der Finanzmärkte sollte das internationale Finanzsystem stabiler und krisenfester machen. Entsprechende Erwartungen wurden allerdings enttäuscht. Auch vom diesjährigen G20-Gipfel in Sankt Petersburg sind keine nennenswerten Maßnahmen zur Stärkung der globalen Finanzmarktregulierung zu erwarten. Mindestens ebenso gravierend ist das Scheitern der Doha-Runde, das die G20 trotz vielfacher Bekenntnisse zur multilateralen Ordnung nicht verhindert hat. Die heutige strukturelle Krise globaler Regulierungsansätze ist nicht zuletzt eine Folge asymmetrischer Souveränität in der Finanzpolitik: Staaten haben nur marginalen Einfluss auf die internationalen Finanzmärkte, haften aber in Krisen. Dies führt zu einer Re-Nationalisierung der Finanzpolitik. Zugleich erschwert die zunehmend kritische Perzeption der Globalisierung vor allem in den OECD-Gesellschaften eine Weiterentwicklung der multilateralen Handelsordnung.