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Wie der 11. September die amerikanische Außenpolitik verändert hat

SWP-Aktuell 2002/A 33, 15.09.2002, 8 Seiten Forschungsgebiete

Der 11. September eröffnete der Bush-Administration die Chance einer strategischen Neuausrichtung amerikanischer Außenpolitik. Anders als vielfach erhofft, wurde diese Chance jedoch nicht für das Einschwenken auf einen stärker multilateralen Kurs genutzt, sondern für die Mobilisierung von Ressourcen zugunsten einer stark militärlastigen Weltmachtpolitik. Vor dem Hintergrund einer vermehrten Wahrnehmung asymmetrischer Bedrohungen und mit dem »Krieg gegen den Terror« als innenpolitisch legitimierender Grundlage gelang es der auf überlegene militärische Macht und uneingeschränkte Handlungsfreiheit setzenden Denkschule, den außenpolitischen Diskurs in den USA zu dominieren. Je mehr diese Richtung die Politik der Bush-Administration bestimmen wird - und in etlichen Bereichen hat sich ihr Einfluß bereits durchgesetzt -, desto mehr wird dies zu einer wachsenden strategischen Divergenz zwischen USA und Europa führen.