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Die Roma im EU-Erweiterungsprozeß: Fallbeispiel Rumänien

SWP-Studie 2001/S 41, 15.12.2001, 33 Seiten Forschungsgebiete

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erfolgte ein tiefgehender Wandel der Lage der Roma in den europäischen Transformationsstaaten. Die Regierungen aller Beitrittskandidatenländer, wo Roma leben, sahen sich seither wachsendem Druck seitens der EU ausgesetzt. Das Problem der Roma rasch und dauerhaft zu lösen, wurde ein wichtiger Faktor ihres angestrebten Beitritts zur Europäischen Union. Wie am Fallbeispiel Rumänien dargelegt eröffnete der Wegfall der kommunistischen Regime den Roma zwar neue Chancen für politische Emanzipation und gesellschaftliche Partizipation, zugleich waren sie jedoch aufgrund ihrer spezifischen Situation vom Abbau von Arbeitsplätzen und dem Wegfall von Sozialleistungen härter betroffen als der Durchschnitt der Bevölkerung. Hinzu kam die indirekte Diskriminierung der Roma im öffentlichen Leben, sogar Gewalt. Mit neuen gesetzlichen Regelungen wie der Antidiskriminierungs- Verordnung und der Verabschiedung einer Nationalen Strategie will die rumänische Regierung eine Verbesserung der Lage der Roma erreichen. Die Umsetzung der Strategie wird jedoch langwierig und kostspielig sein und kann nur gelingen, wenn das Problem als gesamteuropäisches Anliegen erkannt und gefördert wird.