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China und Südostasien

Auf dem Weg zu regionaler Partnerschaft

SWP-Studie 2005/S 21, 15.08.2005, 30 Seiten Forschungsgebiete

Seit einigen Jahren empfiehlt sich die VR China ganz Südostasien als "verantwortliche Großmacht" und aufstrebende Wirtschaftsmacht, deren weiterer Aufstieg untrennbar an das Wohlergehen seiner Nachbarländer geknüpft ist. Im Mittelpunkt dieser Studie steht hierbei die Frage, ob Chinas Politik in Südostasien lediglich darauf abzielt, die bisherige Führungsrolle der USA in dieser Region zu übernehmen oder ob sie von dem aufrichtigen Willen geprägt ist, sich aktiv an dem Aufbau einer regionalen Wirtschaftsgemeinschaft und eines multilateralen Sicherheitssystems zu beteiligen.

 

Die Arbeit kommt zu folgenden Ergebnissen: China verfolgt in Südostasien ein sehr breites Interessenspektrum, das von ökonomischen, sicherheitspolitischen, aber auch kulturellen Überlegungen bestimmt wird. Obgleich es in dieser Region nicht als der uneigennützige große Bruder gesehen wird, als den es sich gerne ausgibt, konnte es mit seiner Politik des aktiven, aber nicht konfrontativen Engagements weit verbreitetes Misstrauen verringern und zunehmende Akzeptanz unter den nationalen Eliten gewinnen.

 

Europäische Politik ist daher gut beraten, wenn sie den ASEAN-Staaten nicht nur die Erfahrungen des europäischen Eingungsprozesses vermittelt, sondern auch konkrete Hilfestellung beim Aufbau der Institutionen eines regionalen Sicherheitssystems leistet und sich hierbei um ein hohes Maß an Koordination und Zusammenarbeit mit den USA und Japan bemüht.