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China 2020: Perspektiven für das internationale Auftreten der Volksrepublik

SWP-Studie 2005/S 32, 15.10.2005, 40 Seiten Forschungsgebiete

Die Studie untersucht angesichts der These vom Aufstieg Chinas zur neuen "Weltmacht" außenpolitisches Verhalten und internationale Gestaltungsmöglichkeiten der Volksrepublik China. Sie bedient sich dabei der Szenarien eines "starken" China, das die Herausforderungen des Reformprozesses im Innern erfolgreich bewältigt, und eines "schwachen" China, dem es nicht gelingt, innere Widersprüche aufzulösen. Im Blickpunkt stehen dabei Pekings Verhalten im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) sowie in Bezug auf den nordkoreanischen Nuklearkonflikt, die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Zentralasien und südostasiatische Integrationsinitiativen.

 

Chinas Außenpolitik hat sich gewandelt, von der Ablehnung des internationalen Systems hin zu seiner Akzeptanz und - seit Mitte der 90er Jahre - sogar bis hin zu Versuchen, das System von innen zu beeinflussen. Die Integration Chinas in die WTO scheint trotz Zurückhaltung in Fragen der Fortentwicklung des Regimes irreversibel. In Nordostasien hält Peking eine Stabilisierung der nordkoreanischen Diktatur für unverzichtbar und wendet sich gegen Sanktionen. Das erschwert die Sechsparteiengespräche und verhindert das Entstehen alternativer regionaler Formate. In Zentralasien bedürfen Fortentwicklung und Erweiterung der SOZ-Agenda eines anhaltenden chinesischen Engagements. In Südostasien hat China durch sein konstruktives, nicht-konfrontatives Auftreten Befürchtungen vor seinem Aufstieg gemindert, ohne daß aus dieser Zusammenarbeit eine weitreichende regionale Integration geworden wäre.

 

Man kann davon ausgehen, daß die Volksrepublik ihre Entwicklung in den nächsten 15 Jahren bei zahlreichen Rückschlägen fortsetzen und sich nur selektiv auf die Einbindungsstrategien einlassen wird.