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Nach dem Irakkrieg: Neue Bewegung im Kaschmirkonflikt?

SWP-Aktuell 2003/A 23, 15.06.2003, 7 Seiten Forschungsgebiete

Der Berlin-Besuch des indischen Premiers Atal Behari Vajpayee am 28. und 29.Mai und die bevorstehende Deutschland-Visite des pakistanischen Präsidenten General Pervez Musharraf Ende Juni fallen in eine Zeit indisch-pakistanischer Annäherung. Mit ihrer neuen Initiative zur Aufnahme von Gesprächen reagieren die Regierungen in Neu-Delhi und Islamabad auf den Druck der Vereinigten Staaten, der sich nach dem für Washington erfolgreichen Verlauf des Irakkrieges spürbar erhöht hat. Der Kaschmirkonflikt zwischen Indien und Pakistan gilt der US-Regierung neben dem Nahen Osten und Nordkorea als wichtigster regionaler Krisenherd. Offenbar streben die USA einen dauerhaften Ausgleich zwischen Indien und Pakistan in der Kaschmirfrage an. Indien und Pakistan stehen dieser Politik eher zurückhaltend gegenüber. Indien hat seit jeher eine offizielle Vermittlung in der Kaschmirfrage abgelehnt. Pakistan hatte zwar bisher die Internationalisierung des Konfliktes angestrebt, fürchtet mittlerweile jedoch ein amerikanisches Engagement, das sich langfristig auch gegen den Nuklearwaffenbesitz des Landes richten könnte.