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Auf dem Weg zu einem asiatischen Währungsfonds?

SWP-Aktuell 2010/A 53, 15.07.2010, 4 Seiten Forschungsgebiete

Japan, China, Südkorea und die ASEAN-Staaten (ASEAN+3) vertiefen ihre finanzpolitische Zusammenarbeit. Das in den letzten Jahren gesponnene Netzwerk bilateraler Währungs-Swap-Abkommen wurde in einen multilateralen Vertrag überführt, die regionale Währungsreserve zur Abwehr kurzfristiger Liquiditäts- und Zahlungsbilanzkrisen von 80 auf 120 Milliarden US-Dollar aufgestockt. Eine neue Behörde mit Sitz in Singapur wird die makroökonomischen Entwicklungen der Mitgliedstaaten beaufsichtigen. Zudem können operative Entscheidungen künftig auch mehrheitlich getroffen werden. Aber noch immer ist Ostasiens finanzpolitische Zusammenarbeit widersprüchlich. Denn auch in Zukunft wird der unbeliebte IWF bei der Vergabe von Liquiditätshilfen ein Wort mitreden, und die Höhe der Finanzhilfen dürfte für eine Stabilisierung nicht ausreichen. Die finale Intention des Kooperationsprozesses bleibt unklar.