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Ägyptens Stunde null?

Akteure, Interessen, Szenarien

SWP-Aktuell 2011/A 10, 21.02.2011, 8 Seiten Forschungsgebiete

Der Rücktritt von Staatspräsident Hosni Mubarak ist für Ägypten eine historische Zäsur. Dass nun der Oberste Militärrat die Macht übernommen hat, könnte eine politische Öffnung des Landes einleiten. Garantiert ist dies aber keineswegs. Wie es in Ägypten weitergeht, hängt allerdings nicht nur davon ab, ob das Militär seine Zusagen einhält, wenn es um Verfassungsänderungen, freie Wahlen und die Übergabe der Macht an eine zivile Regierung geht. Auch die oppositionellen Kräfte müssen nun ihre Vorstellungen konkretisieren, wie das künftige politische System des Landes aussehen soll. Und sie müssen sich organisieren, um ihre Anliegen in den Prozess einbringen zu können. Doch welche Interessen verfolgen die verschiedenen Akteure? Wie sind sie organisiert, wie gestaltet sich das Kräfteverhältnis zwischen ihnen? Und welche möglichen Szenarien für Ägyptens Zukunft lassen sich daraus ableiten? Eines ist jetzt schon klar: Ohne umfassende internationale Unterstützung wird der Prozess des Übergangs nicht zu bewältigen sein. Dies eröffnet deutscher und europäischer Politik auch die Chance, auf eine echte Demokratisierung hinzuwirken.